Sachsen-Anhalts Ministerpräsident
Die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland werden nach Ansicht von Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, noch über viele Jahre bestehen bleiben. In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitagsausgabe) betonte er, dass die deutsche Wiedervereinigung noch nicht vollständig abgeschlossen sei.
Langwierige Angleichung zwischen Ost und West
Reiner Haseloff äußert Zweifel daran, dass die Teilung zwischen Ost- und Westdeutschland in absehbarer Zeit überwunden sein wird. Gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erklärte er: „Wir haben ein wiedervereinigtes Deutschland, aber die Vereinigung ist noch nicht beendet.“ Er fügte hinzu: „Die Sünden der Väter gehen bis ins dritte und vierte Geschlecht, heißt es in der Bibel. Das bedeutet: Hundert Jahre nach dem Mauerfall wird dann vielleicht im Statistischen Jahrbuch die teilungsbedingte Trennung zwischen Ost und West nicht mehr sichtbar sein.“
Kritischer Blick auf das politische Klima
Auf die Frage, ob die CDU die Stimmung in Ostdeutschland ausreichend wahrnehme, äußerte Reiner Haseloff Unsicherheit: „Ich bin mir nicht sicher.“ Mit Verweis auf die Ergebnisse der jüngsten Bundestagswahl sagte er: „Die Ampel wurde von den Leuten abgewählt, klar. Aber die CDU stand doch auch auf dem Wahlzettel. Und trotzdem haben in vielen ostdeutschen Regionen knapp die Hälfte der Leute für die AfD gestimmt, die unser politisches System abschaffen will, so klar muss man das benennen.“
Quellenangaben
Alle Zitate stammen aus einem Interview von Reiner Haseloff mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitagsausgabe).
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