Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) fordert mehr Solidarität von Deutschland und der EU gegenüber dem inhaftierten Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu. Onay äußerte sich besorgt über die politische Lage in der Türkei und rief dazu auf, Hoffnungsträger der Opposition zu unterstützen.
Besuch in Istanbul
Belit Onay, türkischstämmiger Oberbürgermeister von Hannover, reiste kürzlich als Leiter einer Delegation des Deutschen Städtetags nach Istanbul. Vor Ort machte er sich ein Bild von der politischen Situation und der Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu. In einem Interview mit der „Welt“ (Dienstagsausgabe) betonte Onay die Notwendigkeit einer stärkeren Mitwirkung Deutschlands und Europas. „Wichtig wäre, dass sich Europa und Deutschland noch solidarischer zeigen, als es bisher der Fall war“, sagte er.
Reaktionen auf die Festnahme
Onay beschrieb die Festnahme Imamoglus als einen „Schock für ihn selbst, für die Stadt, auch für das ganze Land“. Er fügte hinzu, dass Imamoglu offenkundig nicht mit einer Festnahme gerechnet habe, was die Frustration der Menschen in Istanbul weiter verstärke. Diese Entwicklung zeige das wiederkehrende Muster in der Türkei auf, bei dem Hoffnungsträger der Opposition vom Regime in Ankara ausgeschaltet würden. „Das wiederkehrende Muster in der Türkei ist ja, dass Hoffnungsträger der Opposition vom Regime in Ankara aus dem Spiel genommen werden“, sagte der Grünen-Politiker der „Welt“.
Internationale Solidarität gefordert
Belit Onay rief die internationale Gemeinschaft zu einer klaren Haltung auf und betonte die Bedeutung der Solidarität mit den Menschen in der Türkei. Die politische Situation erfordere entschlossenes Handeln von Deutschland und der EU, um demokratische Werte zu unterstützen und zu schützen. Seine Reise nach Istanbul unterstreicht die Wichtigkeit, die Entwicklungen in der Türkei genau zu beobachten und entsprechend zu reagieren.
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