Gute Nachricht des Tages: Zwölf neue Diesterweg-Stipendien vergeben

Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.

Die zweite Generation der „Diesterweg-Familien“ wurde am Montag, den 4. November, im Bohnenkamp-Haus im Botanischen Garten verabschiedet und gleichzeitig die vierte Generation in das Stipendium aufgenommen. Zwölf Kinder aus den vierten Klassen werden ab sofort gemeinsam mit ihren Familien auf ihrem Bildungsweg unterstützt und gezielt gefördert.

Sie werden außerschulische Bildungsstandorte wie Museen, die Kunst- und Musikschule oder die theaterpädagogische Werkstatt des Theaters besuchen, gemeinsame Akademietage haben, Ferienkurse und Exkursionen erleben und eine regelmäßige Sprachförderung erhalten. Zudem erhalten sie finanzielle Unterstützungen aus dem Diesterweg-Fonds. „Die Feier ist gleichzeitig Ausblick und Rückblick“, sagte Projektleiterin Kirsten Capewell, die die neuen Kinder und ihre Familien den Gästen vorstellte. Viele der begabten Kinder haben einen Migrationshintergrund. So vielfältig wie die Kinder und ihre Familien sind auch die Wünsche und Hoffnungen. Hier sollen musische Begabungen ebenso gefördert werden wie Sprachtalente oder wissenschaftliches Interesse.

Jedem eine Bildungschance geben

Michael Prior, Geschäftsführer der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung freute sich, so viele Familien begrüßen zu können. Das Diesterweg-Stipendium sei nach Adolph Diesterweg benannt, einem Pädagogen, der sich besonders für gleiche Bildungschancen eingesetzt habe, erklärte er den Familien. Das Zitat „Jeder soll nach seiner Fähigkeit und Begabung (…), wenn es sein kann, in den Himmel wachsen“ bilde hierbei die Grundlage. „Wachstum und Bildung war auch Gisela Bohnenkamp ein besonderes Anliegen“, erinnerte Prior an die im Sommer dieses Jahres verstorbene Gründerin der nach ihr und ihrem Mann benannten Stiftung, die seit 2015 das Diesterweg-Stipendium in Osnabrück finanziert. „Das ist eine Konkretisierung der Satzung, in der die Förderung von leistungsfreudigen Kindern gefordert wird“, so Prior. Sein Dank gelte daher neben der Stadt, die das Projekt fördere und umsetze, auch den Grundschulen, die die Familien vorgeschlagen haben sowie allen Kooperationspartnern.

Dranbleiben, auch wenn es hart wird

Gisela von Auer von der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt am Main freute sich besonders über den immer größer werdenden Erfolg des Stipendiums. Mittlerweile sei das in Frankfurt erarbeitete Konzept in zehn Städten übernommen worden. „600 Diesterweg-Familien werden derzeit zusammen mit regionalen Partnern gefördert“, so von Auer. „Allerdings gibt es nur hier in Osnabrück jährlich die Möglichkeit, Familien aufzunehmen.“ Die Idee sei so bedeutend, „weil die Kinder wichtig sind, weil die Familien wichtig sind“ betonte sie. „Seid neugierig“, forderte von Auer die Kinder auf. „Macht euch gemeinsam mit euren Eltern auf den Bildungsweg. Selbst wenn der manchmal hart ist.“

Lernen mit Spaß

Dass Bildung lustig sein und Spaß machen kann zeigte in den Überleitungen Felix Homann mit seiner Experimental-Show. Locker und entspannt erklärte er, was die faszinierenden nicht-newtonschen Flüssigkeiten ausmachen, wie viel Energie in nur drei Tropfen Benzin stecken oder warum der Kohlendioxid-Ausstoß nicht nur für die Luft, sondern auch für die Gewässer ein Problem ist. „Experimentieren kann man überall“, lud Homann die Diesterweg-Kinder und ihre Familien ein. Schließlich gehe es beim Forschen darum, Antworten auf Fragen zu finden.
Neues gibt es auch in der Organisation des Diesterweg-Stipendiums zu vermelden. Kirsten Capewell hat die Projektleitung von Katharina Liebing übernommen, die zurzeit im Mutterschutz ist. Zudem konnte Arzu Gögce als neue Mitarbeiterin gewonnen werden. Sie wird erste Ansprechpartnerin der neuen Generation sein.

Nicht nur Schüler, sondern auch Eltern im Fokus des Programms

Das „Diesterweg-Stipendium für Kinder und ihre Eltern“ ist eine Idee der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt am Main. Seit 2008 wird dort alle zwei Jahre eine neue Generation Viertklässler aus den Grundschulen beim Übergang in die fünfte Klasse gezielt gefördert. Die Teilnehmenden müssen von den Schulen vorgeschlagen werden. Familiäre oder sprachliche Gründe machen es Eltern oft schwer, ihre Kinder adäquat zu unterstützen. Das kann dazu führen, dass Kinder ihre schulischen Möglichkeiten nicht voll ausschöpfen können. Hier setzt das Diesterweg-Stipendium mit seiner ganzheitlichen Herangehensweise an: Nicht nur die Grundschüler, sondern auch deren Eltern und Geschwister stehen im Fokus des Programms. Den Beteiligten wird ein breitgefächertes Bildungsprogramm geboten. Die Eltern werden durch das Programm als Bildungsbegleiter ihrer Kinder gestärkt. Akademietage werden an sechs bis acht Samstagen für die ganze Familie abgehalten und bieten zahlreiche Bildungserlebnisse sowie Anreize. Eltern- und Kindertreffen informieren über die Bedeutung der Bildungssprache und Sprachförderung sowie das deutsche Schulsystem und anderer alltagsrelevanter Themen. Auf diese Weise werden Eltern und Kinder dazu ermutigt große Bildungsziele anzugehen und ihre Bildungsbiographie nach individuellen Fähigkeiten bestmöglich zu gestalten.


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