Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus aller Welt.

In den fast 400 Jahren ihres Bestehens wurde die Vitischanze, die im Dreißigjährigen Krieg zum Schutz vor Angreifern errichtet wurde, unter anderem gastronomisch, zur Unterbringung von Flüchtlingen, als Spielbank und zuletzt durch das Zentrum für Industrial Design der Hochschule Osnabrück genutzt.

In dieser wechselvollen Geschichte schreibt die Stadt Osnabrück nun gemeinsam mit dem Niedersächsischen Studieninstitut für kommunale Verwaltung e.V. (NSI) ein neues Kapitel – ebenfalls mit dem Schwerpunkt Bildung.

Bildung als zentrale Ressource

„Ausbildung und Qualifizierung von Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern ist in Zeiten von Digitalisierung und steigender Aufgabenvielfalt, in Zeiten demographischen Wandels und nicht zuletzt in Zeiten eines Arbeitsmarktwandels und Fachkräftemangels wichtiger denn je“, ist Oberbürgermeister Wolfgang Griesert überzeugt. „Hierzu trägt das NSI in besonderer Weise bei.“ Das NSI ist der zentrale Bildungsträger der Kommunen in Niedersachsen. In seinen Bildungszentren in Braunschweig, Hannover und Oldenburg bildet das NSI Angestellte der Kommunen zu Verwaltungsfachangestellten, Verwaltungswirten sowie zu Verwaltungsfachwirten aus. Die niedersächsische Landeshauptstadt ist außerdem Sitz der Hochschule für kommunale Verwaltung.

Bildungszentren in Niedersachsen

Zudem bietet das NSI in seinen Bildungszentren in Hannover, Oldenburg und Braunschweig ein breit gefächertes Fortbildungsprogramm an. Mit dem Lern- und Kompetenzzentrum Vitischanze baut das Studieninstitut den Standort Osnabrück weiter aus. „Wir verfolgen das Ziel, uns durch eine besondere Schwerpunktsetzung im Bereich der Fortbildung nachhaltig in dieser Region zu verankern“, sagt Barbara Korte-Terfehr, die beim NSI für die Entwicklung des Standortes Osnabrück zuständig ist. „Das wird auch in Osnabrück so sein. Wir freuen uns, dass die Stadt unseren Ideen offen gegenüber steht und wir uns in einem konstruktiven Austausch befinden.“

Weniger Aufwand für Angestellte

Das NSI ist im dritten Obergeschoss der Vitischanze untergebracht. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt und aus der Region können nun unter anderem Angestelltenlehrgänge dort absolvieren. Zuvor mussten sie dafür in der Regel zu einem der anderen Bildungszentren reisen. Da die Lehrgänge häufig in Vollzeit stattfinden und ein volles Jahr in Anspruch nehmen, war damit ein großer Aufwand verbunden. „Die Ausbildung von Verwaltungsfachangestellten erfolgte bereits vorher in Osnabrück, allerdings an wechselnden Standorten“, so Elke Kölpin, Leiterin des Fachdienstes Personalentwicklung. „Da sich die Raumsuche zunehmend schwierig gestaltete und angemessene Lernorte ein Baustein für eine erfolgreiche Qualifizierung sind, waren wir gerne bereit, gemeinsam mit der Stadt eine gute Lösung zu finden“, fügt Prof. Holger Weidemann, Hauptamtlicher Vizepräsident und stellvertretender Institutsleiter des NSI, hinzu.

Weiterbildung auch durch die Stadt

Die unter den Räumen des NSI liegenden Stockwerke nutzt die Stadt selbst für die Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der gesamte Fachdienst Personalentwicklung im Fachbereich Personal und Organisation ist nun hier untergebracht. Zudem gibt es modern ausgestattete Schulungsräume – zuvor ein besonders knappes Gut. „Wir hatten in der Stadtwaage einen EDV-Schulungsraum mit 14 Plätzen, hier stehen uns 28 Plätze zur Verfügung“, sagt Elke Kölpin.

NSI und Stadt können nun insgesamt 500 Quadratmeter in fünf Lehrgangsräumen sowie 155 Quadratmeter in sechs Büros nutzen. So können zeitgleich bis zu 146 Personen in der Vitischanze unterrichtet beziehungsweise fortgebildet werden. Insgesamt hat der Umbau der Vitischanze rund 500.000 Euro gekostet.

Dass NSI und Fachdienst Personalentwicklung in der Vitischanze unter einem Dach arbeiten, vereinfacht zudem die Zusammenarbeit und die Verzahnung der Bildungsangebote. „Wir haben eine Mitarbeiterin, die alle Lehrgänge mit dem NSI koordiniert“, sagt Kölpin. Zudem sind viele Fachlehrer des NSI hauptberuflich Beschäftigte der Stadt.

Großes Einzugsgebiet

Davon profitieren nicht nur die Mitarbeiter der Stadt Osnabrück. So betont Barbara Korte-Terfehr vom NSI, dass der Standort Osnabrück für das Institut sehr günstig liegt: „Das Einzugsgebiet ist groß. Neben der Stadt und dem Landkreis Osnabrück zählt auch das südliche Emsland dazu.“ Bei der offiziellen Eröffnung des Lern- und Kompetenzzentrums Vitischanze richtete Wolfgang Griesert deshalb auch einen entsprechenden Appell an die anwesenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der umliegenden Kommunen: „Nutzen Sie die Chance, die sich uns allen hier bietet und qualifizieren Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst wohnortnah und kompetent in der Vitischanze Osnabrück. Dieses Haus will Lust auf Lernen machen.“

Foto: Oberbürgermeister Wolfgang Griesert sieht im Lern- und Kompetenzzentrum Vitischanze ein Haus, das Lust auf Lernen macht. Stadt Osnabrück/Simon Vonstein