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Kommen bald die ersten Schwalben zurück nach Niedersachsen? Letztes Jahr lagen erste Schwalbenmeldungen für Niedersachsen Anfang April vor. Nun wartet der NABU Niedersachsen gespannt auf die Rückkehr der gefährdeten Glücksbringer.

Pünktlich zum Frühlingsbeginn werden nun die ersten Schwalben erwartet. Rauch- und Mehlschwalben waren jahrhundertelang ganz selbstverständliche Mitbewohner in unseren Dörfern und Städten. Heute werden geeignete Nistmöglichkeiten aber immer knapper. „Jeder kann den Sommerboten mit Nisthilfen, Lehmpfützen und insektenreichen Gärten helfen“, sagt NABU-Pressesprecher Philip Foth, „allein 2018 haben 275 Naturfreundinnen und -freunde den Schwalben mit Nisthilfen eine sichere Heimat geboten“. Insgesamt wurden in Niedersachsen damit bereits 4.100 „Schwalbenfreundliche Häuser“ ausgezeichnet.

Schwalben auf der roten Liste

In Niedersachsen ist die Rauchschwalbe gefährdet, die Mehlschwalbe steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste Niedersachsens und Bremens. Der Bestand der Rauchschwalben ist seit 1985 von 200.000 Paaren auf 105.000 Paare gesunken, der Mehlschwalbenbestand sank von 100.000 Paaren auf nur noch 80.000.
„Die Kulturfolger fühlen sich in einer von Menschen geprägten Umgebung grundsätzlich wohl“, so Foth. „Als flinke Flugkünstler sind sie beliebte Sympathievögel. Ab Mitte März kann man die ersten Rauchschwalben erwarten. Mehlschwalben kehren ab Mitte April in unsere Gebiete zurück. Daher ist es sinnvoll, jetzt Nisthilfen anzubringen oder Lehmpfützen vorzubereiten“.
Brutplätze sind schwer zu finden

 

Die Mehlschwalbe, erkennbar an ihrem leuchtend weißen Bürzel und Bauch sowie dem tief gekerbten Schwanz, ist vor allem Stadtbewohnern wohl bekannt: Sie baut ihre fast geschlossenen Nester an rau verputzte Hauswände oder unter geschützten Dachvorsprüngen. Dabei nutzen Schwalben als ortstreue Tiere gerne alte vorhandene Nester und bessern sie mit frischem Lehm wieder aus. In Städten fehlen jedoch oft Lehmstellen als Baugrundlage. „Offene, feucht gehaltene Bodenstellen helfen den Schwalben, ihre alten Nester zu ersetzen“, erklärt Philip Foth. „Wo dies nicht möglich ist, können unter Vorsprüngen in mindestens 2,5 m Höhe Kunstnester angebracht werden.“

 

Rauchschwalben, die über ihre braunrote Färbung von Kehle und Stirn sowie dem metallisch glänzenden Gefieder gut erkennbar sind, fühlen sich eher in ländlichen Regionen wohl und bevorzugen Balken oder Mauervorsprünge in Ställen, Scheunen oder Carports. Leider bleiben die notwendigen Einflugluken nach Renovierungen zunehmend verschlossen oder sind bei Neubauten gar nicht erst vorhanden. „Viele Lager und Ställe müssten zumindest in der warmen Jahreshälfte nicht komplett verschlossen sein, eine Einflugluke reicht Rauchschwalben bereits aus. Außerdem gefährden sie unsere Gesundheit nicht und sind Vertilger lästiger Fliegen und Mücken“, erläutert Philip Foth.

Schwalben kann geholfen werden

Wer einen Garten, Hof oder Wiese besitzt, kann zur Unterstützung des Nestbaus Lehmpfützen anlegen. Rauch- und Mehlschwalben formen aus Lehm, Ton oder schlammiger Erde mithilfe ihres Speichels kleine Kügelchen, aus denen sie neue Nester bauen oder alte Nester ausbessern. Schon im April bietet es sich an, die Lehmpfützen anzulegen und über den ganzen Sommer hinweg feucht zu halten.
Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ hofft der NABU Niedersachsen auch in Zukunft dazu beizutragen, die Akzeptanz für Schwalben und ihre Nester in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie bestehende Quartiere zu erhalten und neue zu schaffen. „Menschen, die sich für Schwalben engagieren und an ihren Häusern dulden, können sich jederzeit für die Auszeichnung mit einer Plakette und Urkunde ‚Schwalbenfreundliches Haus‘ bewerben, ganz gleich, ob es sich bei dem Gebäude um ein Wohnhaus, Hotel, Bauernhof oder Fabrikgebäude handelt“, lädt Philip Foth Interessierte zur Teilnahme ein.