Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus aller Welt.

Jedes Jahr wird der Bestand von Seehunden im Wattenmeer gezählt und analysiert. Erfahrene Piloten fliegen im Sommer mit je einem oder zwei Zählern über die Sandbänke und erfassen die Anzahl der Tiere. In diesem Jahr konnte ein neuer Rekord bei den Seehunden festgestellt werden: 9.918 Tiere – so viele wie nie zuvor.

Ganz anders die Situation im Jahr 2002. Damals grassierte die Seehundstaupe – 3.851 tote Tiere wurden allein an Niedersachsens Küsten angespült, rund die Hälfte des gesamten Bestandes. Auch im Winter 2014/15 erkrankten viele Tiere an einem Grippevirus, die Anzahl der Todesfälle war allerdings deutlich geringer als 2002. Laut des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), das die Zählungen koordiniert, spricht das dafür, dass der Seehundbestand sich kontinuierlich von dem großen Seuchenzug erholt.

Rekordzahlen 2018

Dafür sprechen auch die aktuellsten Zählungen aus diesem Sommer.  Beinahe 10.000 Tiere konnten gezählt werden, nochmal mehr als im Vorjahr. Auch die Anzahl an Seehundwelpen ist so hoch wie selten zuvor: 2.158 kleine Seehunden konnten das LAVES auf den Sandbänken im Wattenmeer erfassen. Ihre hohe Zahl und ihr guter Gesundheitszustand sind ein wichtiger Bioindikator für den Lebensraum Wattenmeer. „Anzahl und Gesundheitszustand lassen Rückschlüsse auf die Wasserqualität und auf den Fischbestand zu. Und damit eben auch auf das empfindliche Lebensmittel Fisch“, erläutert Prof. Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Jährliche Zählungen seit 1958

Schon seit 60 Jahren wird der Seehundbestand in Niedersachsen systematisch erfasst. Anfangs wurden die Tiere aber noch von Schiffen aus gezählt, heute übernehmen erfahrene Piloten und Zähler diese Aufgabe.  Grundlage für die Zählung ist seit 1990 das Internationale Seehundschutzabkommen der Länder Deutschland (Niedersachsen und Schleswig-Holstein), Dänemark und Niederlande. Gemeinsames Ziel ist die Erhaltung eines dem Ökosystem angepassten vitalen Seehundbestandes. Im Rahmen dieses Abkommens starten die Zählungen dieser Länder zur Vermeidung von Doppelzählungen der sehr mobilen Seehunde zeitgleich.

Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit