Gute Nachricht des Tages: Ibbenbürener Stammzellenspender rettet Mutter aus den USA das Leben

Rene geniesst mit Natascha und ihrer Familie die gemeinsame Zeit in New York / Foto: DKMS

Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.

Zwei Jahre mussten Natascha Knowlton aus Utah und René Retzlaff aus Ibbenbüren darauf warten, sich persönlich kennenzulernen. Im Frühjahr 2020 spendete der 30-jährige Monteur seine Stammzellen an die heute 32-jährige Vierfachmutter.

Ende 2019 erfüllte sich für Knowlton und ihre Familie ein langgehegter Wunsch. Die Amerikanerin, die bereits drei Adoptivkinder hat, hatte gerade erfahren, dass sie schwanger war. Die werdenden Eltern waren außer sich vor Freude, das Familienglück schien perfekt. Doch nur wenig später erhielten die beiden eine unerwartete Nachricht: Im Laufe ihrer Schwangerschaft traten beunruhigende Symptome auf, die schließlich als aggressive aplastische Anämie diagnostiziert wurden. Dabei handelt es sich um eine besondere Form der Blutarmut, bei der zu wenig Blutzellen gebildet werden.

Die Ärzte sahen gesundheitliche Gefahren für Mutter und Kind und rieten ihr zu einem Abbruch. Doch weil sie über Jahre vergeblich versucht hatte, schwanger zu werden, entschied sie sich dagegen. Um die Krankheit zu stabilisieren, unterzog sich die 30-Jährige verschiedener Behandlungen – mit Erfolg: Ihr Sohn erblickte gesund das Licht der Welt. Doch um zu überleben, brauchte die junge Mutter jetzt zwingend eine Stammzelltransplantation.

Hoffnung aus Deutschland

Bei der weltweiten Suche nach einem genetischen Zwilling fand sich schnell ein junger Mann aus Deutschland, der als passender Spender infrage kam und bereit war, Knowlton zu helfen. Schon länger hatte René Retzlaff aus Ibbenbüren, nachdem er sich 2016 über seinem Sportverein Schwarz-Weiß-Esch bei der DKMS registriert hatte, darauf gewartet, eine Nachricht zu erhalten, dass er gebraucht würde. Innerhalb von drei Wochen bereitete er sich auf die Spende vor. Im März 2020 wurde ihm unter Vollnarkose Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen.

Retzlaff und Knowlton Begegnen sich zum ersten Mal / Foto: DKMS
Bewegende Momente für René Retzlaff und Natascha Knowlton bei ihrer ersten Begegnung. / Foto: DKMS

Durch Retzlaffs Spende erfüllt sich Knowltons größter Wunsch: ihre Kinder gemeinsam mit ihrem Mann aufwachsen zu sehen. Für sie war dies das größte Geschenk, das ein Mensch ihr machen konnte. Es war nicht nur eine zweite Chance für sie selbst, sondern auch für ihre vier Kinder, die nun mit der Liebe beider Eltern groß werden können.

Nach zwei Jahren Anonymitätsfrist treffen

Obwohl die Amerikanerin ihren Spender zu diesem Zeitpunkt noch nicht kannte, war er schon ein wichtiges Mitglied der Familie. Retzlaff und Knowlton schrieben sich zunächst anonym, die Post wurde über die DKMS vermittelt. Nach Ablauf der zweijährigen Anonymitätsfrist erhielten beide eine Einladung als Ehrengäste zur 16. DKMS New York Gala. Dort traf sich zum ersten Mal persönlich. Für den Deutschen steht fest: Er würde jederzeit wieder spenden.

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