Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.

Vor rund zwei Wochen kam gleich doppelter Stachelschwein-Nachwuchs im Zoo Osnabrück zur Welt. Besucher können die Nagetiere mit ein bisschen Glück bereits beobachten. Außerdem zogen ein Bartkauz-Weibchen in die begehbare Voliere in der Tierwelt „Manitoba“ und ein Grüner Leguan in das Tetra-Aquarium ein.

Stacheliger Nachwuchs im Zoo Osnabrück: Vor rund zwei Wochen brachte das Stachelschwein-Weibchen zwei Jungtiere zur Welt. „Wir mussten den Nachwuchs, der jeweils etwa in eine Hand passt, zeitnah untersuchen, denn Stachelschweine kommen bereits mit ihren Stacheln zur Welt. Diese sind erst weich, härten aber innerhalb weniger Tage aus – dann wird es immer schwieriger, sie für einen Gesundheitscheck anzufassen“, erklärt Andreas Wulftange, wissenschaftlicher Kurator.

Deswegen untersuchte er bereits einen Tag nach der Geburt gemeinsam mit den zuständigen Tierpflegern die beiden Jungtiere: Neben dem allgemeinen Gesundheitszustand prüfte er auch den Zustand des Nabels, setzte den jungen Nagetieren je einen Micro-Chip zur Wiedererkennung ein und ermittelte das Geschlecht. „Wir haben wieder ein ‚doppeltes Lottchen‘ – wie im vergangenen Jahr brachte das Stachelschwein-Weibchen zweifachen weiblichen Nachwuchs zur Welt“, berichtet Wulftange. Die Tierpfleger tauften die beiden auf die Namen „Mikado“ und „Majong“.

Familienleben bei den Stachelschweinen

Der Nachwuchs aus dem letzten Jahr, Luna und Fiona, lebt auch noch auf der Anlage, die erste Zeit jedoch noch nicht mit den jüngeren Schwestern zusammen. Die Tierpfleger trennten den Vater, Luna und Fiona von der Mutter, Mikado und Majong ab: „Die Jungtiere suchten beim Vater und bei den älteren Schwestern nach Milch – natürlich vergeblich. Um ihnen den Start ins Leben zu erleichtern, trennten wir die Stachelschweine, sodass sich der Nachwuchs auf die Mutter konzentrieren kann“, erklärt der Biologe. Voraussichtlich Mitte nächster Woche wird die Stachelschwein-Großfamilie wieder vereint.

Momentan verbringen Mikado und Majong die meiste Zeit mit Schlafen und Trinken. Noch sind die beiden Jungtiere zu klein für Ausflüge auf die Außenanlage, werden aber bald den Schwestern und Eltern nach draußen folgen. Bis dahin üben sie schon einmal das „Rasseln“, wie Wulftange berichtet: „Stachelschweine haben hohle Stacheln an der Schwanzspitze, den sogenannten ‚Rasselbecher‘. Wenn sie diese schütteln, rasseln sie laut und schrecken so Feinde ab. Bei den Kleinen sind die Stacheln noch nicht fertig ausgebildet und so schütteln sie zwar ihr Hinterteil, aber ohne einen hörbaren Erfolg.“ Derzeit können Besucher die jungen Stachelschweine mit ein bisschen Glück durch die große Scheibe im Stall beobachten.

Hoffnung auf Bartkauz-Zucht

Auch die nordamerikanische Tierwelt „Manitoba“ verzeichnet einen neuen Bewohner: Vor rund zwei Wochen zog ein weiblicher Bartkauz aus dem Tierpark Olderdissen an den Schölerberg. „Wir setzten das Bartkauz-Weibchen zum Männchen in die begehbare Voliere. Da das Weibchen begehbare Volieren allerdings noch nicht kannte, schlossen wir diese für das erste Wochenende für Besucher“, berichtet Andreas Wulftange von der Eingewöhnung der Eule. Nachdem der wissenschaftliche Kurator gemeinsam mit den Tierpflegern den rund 60 Zentimeter großen und 1 Kilogramm schweren Bartkauz in die Voliere gesetzt hatte, näherten sich die beiden Artgenossen sehr schnell an: Sie bemerkten einander sofort und beobachteten sich. „Bereits am nächsten Morgen saßen die beiden zusammen das Männchen ‚schenkt‘ dem Weibchen Futter – ein ‚Liebesbeweis‘“, freut sich der Biologe.

„Aktuell befinden wir uns in der Balzzeit der Bartkäuze und die Annäherungen lassen uns hoffen, dass wir uns über Kurz oder Lang über Nachwuchs bei den Bartkäuzen freuen können.“ Eine Nachzucht sei sehr wichtig, denn der Bestand der Bartkäuze in der Wildbahn wie in Zoos schwindet dramatisch. „Die Eulen sind vom ‚Usutu-Virus‘ bedroht, das auch zum Beispiel das Amselsterben oder den Schwund des Schnee-Eulen-Bestandes verursacht. Letztere werden daher seit dem vergangenen Jahr von der Weltnaturschutzorganisation IUCN als ‚gefährdet‘ eingestuft. Wir hoffen, dass es dem Bartkauz nicht so ergeht“, so Wulftange. Seit kurzem können Besucher die Voliere wieder betreten und die beiden Bartkäuze sowie ihre Mitbewohner, einen Waldkauz und eine Schleiereule, beobachten. Das Bartkauz-Weibchen sitzt mittlerweile häufig auf dem von den Tierpflegern installierten Nest gegenüber vom Eingang.

Verstärkung für Grüne Leguane

Für Besucher gut zu sehen ist ebenfalls der Grüne Leguan, der seit Kurzem im „Tetra-Aquarium“ des Zoo Osnabrück lebt. Das Männchen kommt aus der „Auffangstation für Reptilien“ in München, aus der Tierpfleger Marco Feldmann es abholte und an den Schölerberg brachte: „Nachdem vor längerer Zeit unser Männchen verstorben war, wollten wir gerne ein neues Männchen für unsere beiden weiblichen Grünen Leguane integrieren. In der Auffangstation für Reptilien lebte ein passender Leguan und so holten wir ihn an den Schölerberg.“ Das Reptil habe sich schnell eingelebt, wie Feldmann berichtet: „Die drei harmonieren toll miteinander und sitzen auch schon zusammen. Sie haben sich schnell aneinander gewöhnt und kommen gut miteinander aus.“

Die Grünen Leguane leben im „Tetra-Aquarium“ links neben den Seychellen-Riesenschildkröten, wo sie am liebsten auf den beheizten Felsvorsprüngen liegen. Grüne Leguane erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 45 Zentimetern und mit dem Schwanz eine Gesamtlänge von über 1,5 Metern. Mit ihren Stacheln und Schuppen erinnern sie an Drachen. Die Pflanzenfresser sind ursprünglich in Mittelamerika und dem nördlichen Südamerika beheimatet.