Ein Bürger und eine Institution, die für ihr herausragendes Engagement gewürdigt wurden, dazu wohlgesetzte Reden und ins Ohr gehende Musik: Während der Veranstaltung „Gemeinsam für Buer – Vereine und Ehrenamtliche im Gespräch“ sind Gerhard Voth und der Posaunenchor der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Buer von Ortsbürgermeister Wilhelm Hunting mit dem Bürgerpreis „Gemeinsam für Buer 2025“ ausgezeichnet worden. In ihrem Grußwort würdigte Bürgermeisterin Jutta Dettmann das ehrenamtliche Wirken der neuen Preisträger, die sich um das Gemeinwesen verdient gemacht hätten.
Bueraner Bürgerehrung findet zum zehnten Mal statt
Ein „herzliches Willkommen“ rief Ortsbürgermeister Hunting den rund 70 Gästen zu, die sich zu dieser Feierstunde in den Räumen des Kulturzentrum B22 in Buer eingefunden hatten. In einer kurzen Rückschau erinnerte der Redner daran, dass die Bueraner Bürgerehrung nunmehr zum zehnten Male stattfinde – und zwar mit dem Ziel, sowohl Einzelpersonen als auch Vereine, Verbände und Institutionen für beispielgebendes bürgerschaftliches Wirken zu würdigen. „Gerd, wir sind froh und stolz, Dich hier und heute begrüßen zu dürfen“, sagte Hunting an Gerhard Voth gerichtet, der als Mitglied des örtlichen Heimatvereins stets auf ein positives äußeres Erscheinungsbild des Dorfes bedacht sei und aus eigenem Antrieb heraus dort tätig werde, wo es notwendig erscheine. Nicht minder herzlich hieß Hunting darüber hinaus den Posaunenchor willkommen, der seit nunmehr 150 Jahren Veranstaltungen unterschiedlichster Art im Kirchspiel Buer festlich ausgestalte. Ortsratsmitglied Dirk Kath, der als Moderator durch den Abend führte, erinnerte daran, dass die Veranstaltung „Gemeinsam für Buer“ im Jahre 2015 mit dem Ziel aus der Taufe gehoben worden sei, Menschen zu ehren, die im öffentlichen Leben Spuren hinterlassen hätten – und das Ganze freiwillig und unentgeltlich.
Ehrenamt stärkt die Gesellschaft
Im weiteren Verlauf der Feierstunde übermittelte Bürgermeisterin Jutta Dettmann die Grüße von Rat und Verwaltung der Stadt Melle. „Um Menschen für bürgerschaftliches Engagement zu begeistern, bedarf es an Vorbildern – und solche Vorbilder werden heute Abend mit dem Bueraner Bürgerpreis geehrt“, sagte sie. Die Rednerin bezeichnete in diesem Zusammenhang die Begeisterung, etwas ehrenamtlich für seine Mitmenschen zu tun, als „Kitt der Gesellschaft“. Das Ehrenamt sei vor allem deshalb wichtig, weil es die Gesellschaft stärke.
Das Heimathaus Osnabrücker Tor: Gerhard Voths besondere Herzensangelegenheit
Dass Gerhard Voth den Bueraner Bürgerpreis wahrlich verdient hat, machte anschließend Michael Saffran deutlich. Der Leiter des Bürgerbüros Buer trug eine vom Ehrenvorsitzenden des örtlichen Heimatvereins, Dieter Huntebrinker, verfasste Laudatio vor, in der insbesondere die Heimatverbundenheit des Geehrten herausgestellt wurde. So habe der gelernte Malermeister Zeit seines Lebens dem Ort Buer seine Treue gehalten – eine Verbundenheit, die er seit seinem Eintritt in den Ruhestand mit ehrenamtlichen Aktivitäten weiter ausgebaut habe. „Besonders unser Heimatverein profitiert von diesem Einsatz. Auch ohne ein besonderes Mandat und ohne gebeten zu werden, sieht Gerhard Voth den Handlungsbedarf bei vielen Projekten dieser Gemeinschaft und handelt“, trug Saffran vor. Das Heimathaus Osnabrücker Tor sei dabei Gerhard Voths besonderes Herzensanliegen. Denn seit dem Jahre 2000 pflege er die Außenanlage dieses „Schmuckstücks in unserer historischen Kirchhofsburg“. Als Malermeister sei das Metier des Geehrten natürlich die Farbe – und so obliege ihm die farbliche Gestaltung für das Bueraner Spitzenhaus, für das Glockenspiel und für Schutzhütten an den Wanderwegen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Laudatio auf den Posaunenchor Buer hielt Pastor Matthias Hasselblatt, der für seine Ausführungen einen launigen Einstieg wählte: „Seit 125 Jahren gibt es eine besondere Gruppe von Menschen in der Kirchengemeinde Buer. Woran kann man sie erkennen? Sie pflegen meist taktvollen Umgang miteinander; sie sind Akkordarbeiter; sie begleiten Gesang gleich mit mehreren Flügeln (denen ihrer Lungen) und bei ihnen dürfen bei ihrem gemeinsamen Tun zwar alle den Mund aufmachen, aber sagen dürfen sie dabei nichts. Ach ja, heilige Puste, also Odem, setzen sie auch noch ein.“ Der Geistliche merkte rückblickend an, dass der erste Einsatz des Posaunenchores Buer am 1. Advent 1899 stattfand. Seiher habe sich der Chor zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Kirchengemeinde entwickelt. „Seitens des Posaunenchorkreisverbandes Melle-Wittlage sage ich nun – denn das beste kommt zum Schluss! – herzlichen Dank dem Bueraner Posaunenchor und allen, die zu ihm gehö-ren: Danke allen, die musizieren, sowie denjenigen, die wunderbar dafür sorgen, dass andere musizieren, also: Danke allen Bläserinnen und Bläsern sowie Dank an die Dirigenten Michiko Sugizaki und Florian Zimmermann für den so engagierten Einsatz von Zeit, Kraft und Luft“, erklärte Matthias Hasselblatt. Er dankte des Weiteren „für alle Klänge, die bewegen und berühren in der uns alle verbindenden Sprache aus dem Paradies, also der Musik. Denn auch Posaunenchormusik ist ja nicht das Kulturprogramm der Kirche, sondern gibt verkündigend weiter, was von Gott kommt. Danke für allen Dienst des Verkündigens“. Pastor Matthias Hasselblatt schloss seine Ansprache mit einem Wunsch für alle Bläserinnen und Bläser: „Möge Euch die heilige Puste nicht ausgehen.“