Gute Nachricht des Tages: 10.000 Euro fürs Ehrenamt: Exil e.V. gewinnt bundesweiten Wettbewerb

Freut sich über die Auszeichnung der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt: Ehrenamtskoordinatorin Lara Benteler von Exil e.V. /Foto: Exil (Sara Josef)

Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.

Der Förderpreis der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt geht nach Osnabrück: Der Osnabrücker Verein Exil ist „EngagementGewinner“ 2021.

Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt zeichnet mit dem Förderpreis „EngagementGewinner“ die Arbeit gemeinnütziger Organisationen aus, die mit innovativen und inklusiven Ideen Nachwuchs fürs Ehrenamt gewinnen. Dotiert ist der Förderpreis mit 10.000 Euro. Das Preisgeld fließt in das Projekt „Mach’s doch selbst!“, mit dem der Verein Menschen mit und ohne Flucht- und Migrationsgeschichte fürs Ehrenamt gewinnt und auf Augenhöhe bei der Umsetzung eigener Ideen begleitet.

„Wir freuen uns riesig über diese tolle Würdigung“

Exil überzeugte mit seinem Konzept eine Jury aus unabhängigen Expertinnen und Experten, die aus insgesamt 357 Bewerbungen 40 Preisträgerinnen auswählten. „Wir freuen uns riesig über diese tolle Würdigung“, sagt Ehrenamtskoordinatorin Lara Benteler, die den Preis gemeinsam mit Exil-Geschäftsführerin Sara Josef am 18. Dezember stellvertretend für die vielen Engagierten im Verein entgegennahm. Nach dem „Aktiv für Demokratie und Toleranz“-Preis 2020 ist der Titel „EngagementGewinner“ bereits die zweite Auszeichnung für „Mach’s doch selbst!“.

Inklusives Engagement

„Wir sind überzeugt, dass alle Menschen, egal, woher sie kommen und was sie erleben mussten, Talente und Fähigkeiten mitbringen, die sich in Gemeinschaft am besten entfalten. Bei Exil laden wir dazu ein, diese ein- und umzusetzen“, sagt die Exil-Geschäftsführerin. Bei der Gewinnung neuer Ehrenamtlicher setze der Verein auf seine Netzwerke und insbesondere auf Menschen mit eigener Flucht- und Migrationsgeschichte, die als so genannte Kulturmittlerinnen und Kulturmittler aktiv sind. Sie tragen die Möglichkeiten des Engagements in migrantische Communities und fungieren als Brückenbauer.

„Wir konnten die Zahl der Exil-Ehrenamtlichen so innerhalb von drei Jahren von 300 auf über 420 steigern, und das in Zeiten von Covid-19“, freut sich Josef. Inklusives Engagement stehe dabei im Mittelpunkt. Rund ein Drittel aller Ehrenamtlichen des Vereins blickt auf eine eigene Flucht- oder Migrationsgeschichte zurück.

Tolle Ideen und Projekte

„Das Konzept ist simpel: Wir sind offen für die Ideen und Stärken, die die Ehrenamtlichen selbst mitbringen und lassen uns überraschen, welche tollen Ideen und Projekte daraus entstehen“, erklärt Benteler. Sie freue sich sehr, wie viele tolle Ideen schon verwirklicht werden konnten. Beispiele seien ein Arabischkurs, ein Workshop zum Thema Heimat, die Gestaltung eines Kalenders, interkulturelle Koch-Events, kulinarische Erzählcafés und vieles mehr, zählt Benteler die zahlreichen Initiativen der Ehrenamtlichen auf.

Dem Verein und der Gesellschaft etwas zurückgeben

Viele Ehrenamtliche waren vormals Klientinnen oder Klienten von Exil oder Teilnehmende von Sprachkursen oder Freizeitangeboten. Sie verfolgen das Ziel, dem Verein und der Gesellschaft etwas zurückzugeben. „Viele benennen als Grund für ihr Engagement die hohe Bedeutung für ihre Integration und ihre Dankbarkeit, sich so weiter vernetzen und verwurzeln zu können“, sagt Benteler weiter.

Ein Ehrenamt auf Augenhöhe

Damit Ehrenamtliche mit und ohne Migrations- und Fluchtgeschichte gut zusammenarbeiten können, sei es zudem wichtig, Themen wie Machtstrukturen, Paternalismus und Rassismus im Rahmen von Workshops aufzugreifen und die Ehrenamtlichen zur Selbstreflexion anzuregen. Um das Ideal – ein Ehrenamt auf Augenhöhe – zu erreichen, sei es notwendig, dass diese Themen immer wieder Raum und Gehör finden. „Dafür bieten wir regelmäßig Qualifizierungsworkshops an, die die Ehrenamtlichen als sehr wertvoll und nützlich für ihre Arbeit einschätzen“, sagt Benteler. Weitere Anreize seien Momente der Wertschätzung wie Dankesfeiern und Zertifikate. Insgesamt bekomme sie von vielen Ehrenamtlichen die Rückmeldung, dass diese aus ihrem Engagement und den neu gewonnenen Kontakten „mehr rausbekommen als sie reingegeben haben“.

„Für unsere Arbeit ist diese Auszeichnung enorm wertvoll“

Den Preis nahmen Exil-Geschäftsführerin Sara Josef und Ehrenamtskoordinatorin Lara Benteler am 18. Dezember im Rahmen einer digitalen Vernetzungsveranstaltung entgegen. „Für unsere Arbeit ist diese Auszeichnung enorm wertvoll“, betont Josef. Denn zur Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements sei der Verein stets auf finanzielle Hilfe angewiesen – sei es durch Projekt- oder Preisgelder oder auch Mitgliedsbeiträge und Spenden.


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