# Graf-Ludolf-Grundschule in Kloster Oesede soll umziehen Datum: 06.08.2025 10:15 Kategorie: Aktuell URL: https://www.hasepost.de/graf-ludolf-grundschule-in-kloster-oesede-soll-umziehen-621760/ --- In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Rat der Stadt Georgsmarienhütte mehrheitlich eine für die weitere Entwicklung des Stadtteils Kloster Oesede bedeutende Frage beantwortet: Laut des gefassten Beschlusses soll die Graf-Ludolf-Grundschule künftig am Standort der derzeitigen Außenstelle der Sophie-Scholl-Schule an der Straße Zur Waldbühne betrieben werden. ## Standortfrage beschäftigt Verwaltung und Politik seit Jahren Die Frage nach dem Standort der Grundschule beschäftigt Verwaltung und Politik angesichts des bestehenden Sanierungs-, Modernisierungs- und Erweiterungsbedarfs an den derzeitig genutzten Gebäuden bereits seit einigen Jahren. So wurden schon in den Jahren 2016 und 2020 im Rahmen einer Machbarkeitsstudie bzw. einer Standortanalyse unter Berücksichtigung weiterer Bedarfe hinsichtlich eines Feuerwehr- und Nahversorgerstandortes Überlegungen für den künftigen Standort der Grundschule angestellt – auch mit Blick auf die Fragen eines Verbleibs am derzeitigen Standort oder eines möglichen Umzuges in die Außenstelle der Sophie-Scholl-Schule. Zuletzt hatte der Rat im Jahr 2022 daran anknüpfend beschlossen, ein Gutachten als Mehrfachbeauftragung bis Leistungsphase 3 zu Klärung des künftigen Standortes erstellen zu lassen. Allerdings wurde schon damals bei der Beschlussfassung seitens der Verwaltung deutlich gemacht, dass angesichts der von den zuständigen politischen Gremien beschlossenen und priorisierten Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, der Investitionsprojekte sowie der angespannten Personalsituation im Zentralen Gebäudemanagement (ZGM) eine Umsetzung des Beschlusses nicht möglich sei. ### Bürgermeisterin ordnet ein Im September 2024 hatte der Rat noch einmal per Beschluss bekräftigt, die Erstellung des Gutachtens zunächst zugunsten anderer Projekte im Stadtgebiet zurückzustellen. Vor diesem Hintergrund ordnet Bürgermeisterin Dagmar Bahlo die nun getroffene Entscheidung wie folgt ein: „Es ist grundsätzlich zu begrüßen, dass die zuständigen politischem Gremien nach Jahren der Diskussion eine Grundsatzentscheidung in der Standortfrage getroffen haben. Damit ist die Richtung vorgegeben. Für die Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil Kloster Oesede somit ein klares Signal. Allerdings muss auch deutlich betont werden, dass es sich hierbei um eine rein politische Entscheidung handelt und diese unmittelbar noch keine Auswirkungen hat.“ Die derzeitige Außenstelle der Sophie-Scholl-Schule soll die neue Heimat der Grundschule werden. / Foto: Niklas Otten Damit verdeutlicht Bahlo noch einmal, was die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage zu der Entscheidung ausführlich dargelegt hatte. Denn zwar hatten die zuständigen Fachabteilungen zur Ratssitzung eine aus den bereits schon zuvor bekannten Informationen bestehende Pro- und Contra-Liste für die jeweils beide in Frage kommenden Standorte – entweder ein Verbleib und Teilneubau am derzeitigen Standort oder Verlagerung an die Außenstelle der Sophie-Scholl-Schule – erarbeitet, eine Bedarfsermittlung sowie eine eingehende fachliche Überprüfung aller bautechnischen Risiken sowie eine aktuelle Kostenschätzung, wie es im zunächst von Seiten der Politik geforderten Gutachten dargelegt worden wäre, konnte aber aus den genannten und den politischen Gremien bekannten Gründen nicht erfolgen. „Belastbare Kostenvergleiche und Bewertungen der Gebäudesubstanzen für beide Standorte lagen somit von Seiten der Verwaltung bei der Entscheidungsfindung nicht vor“, so Bahlo. ### Was ist mit der Mittagsverpflegung? Und Bahlo macht auch deutlich, dass sich trotz der nun erfolgten Standortfestlegung in näherer Zukunft keine Maßnahmen zum Umbau und Sanierung der Außenstelle der Hauptschule für den Betrieb der Grundschule realisieren lassen: „Wir haben verwaltungsseitig deutlich darauf hingewiesen, dass das ZGM mit den derzeit in Umsetzung befindlichen Projekten sowie den erfolgten Beschlüssen des Rates über die Priorisierung der städtischen Bauvorhaben vollständig ausgelastet ist. Frühestens im Jahr 2028 könnten deshalb die ersten Planungen angegangen werden, aber dieses auch nur unter der Voraussetzung, dass dann das Vorhaben seitens der zuständigen politischen Gremien in die oberste Priorität gesetzt wird.“ Diese Aussage gelte auch mit Blick auf die geplante Durchführung der Mittagsverpflegung und Nachmittagsbetreuung im Ganztag der Graf-Ludolf-Schule im Gebäude der Sophie-Scholl-Schule ab dem Schuljahr 2025/2026. Im Mai hatte der Rat entschieden, das Ganztagangebot sowie die Austeilung der Mittagessen für die Schülerinnen und Schüler an den Standort „Zur Waldbühne“ zu verlagern. Derzeit erfolgt die Verpflegung in Kooperation mit der örtlichen Kirchengemeinde in der Kindertagesstätte St. Maria. Allein schon aus Platzgründen und dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule ab August 2026 kann diese Lösung aber nicht auf Dauer weiterverfolgt werden. „Um das Ganztagsangebot sowie die Mittagsverpflegung im Hauptschulgebäude abbilden zu können, müssen zuvor unter anderem einige Arbeiten an der Küche, der Mensa, den Toiletten sowie beim Mobiliar erfolgen. Gemäß dem Ratsbeschluss werden wir diese allein für die Mittagsverpflegung und das Ganztagsangebot erforderlichen Arbeiten natürlich so planen und ausführen, dass sie dauerhaft weiter genutzt werden können. Weitere in jedem Fall erforderliche Arbeiten am Gebäude sowie am Außengelände zur Vorbereitung eines vollständigen Umzuges gehen damit aber ausdrücklich nicht einher“, so Bahlo. Der genannte Zeithorizont bleibe von den nun anstehenden Arbeiten somit unberührt. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück