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Geistesgegenwärtig und mutig: 57-Jährige überführt Trickbetrüger – Festnahme in Bramsche

Nach einem versuchten Betrug am Donnerstagabend (5. Juni) ist es der Polizei gelungen, einen mutmaßlichen Abholer festzunehmen. Der 41-jährige Mann aus dem Raum Rheine sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Bei der Festnahme wurde ein Polizeibeamter verletzt und ist vorerst nicht mehr dienstfähig.

Falscher Polizeibeamter ruft an

Gegen 20:35 Uhr meldete sich die Frau bei der Polizei – während sie noch mit dem Täter telefonierte. Der Mann hatte sich als Zivilbeamter ausgegeben und behauptet, es habe Festnahmen von Einbrechern in der Nachbarschaft gegeben. Auch ihre Wertsachen seien nun in Gefahr, weshalb man diese abholen und sichern müsse. Die Bramscherin schöpfte jedoch Verdacht und informierte heimlich über ihr Mobiltelefon die echte Polizei, während sie das Gespräch mit dem angeblichen Beamten über das Festnetz aufrechterhielt.

Plastiktüte mit Bargeld und Schmuck

Die Polizei in Bramsche reagierte sofort und leitete umfassende Maßnahmen ein. Unter anderem wurde der Bereich um das Wohnhaus der Frau observiert. Gegen 22:10 Uhr kam es schließlich zur fingierten Übergabe: Ein bislang unbeteiligtes Fahrzeug fuhr mehrmals langsam am Wohnhaus vorbei und hielt schließlich direkt davor. Der Täter hatte die Frau angewiesen, eine Plastiktüte mit Bargeld und Schmuck aus dem Fenster zu werfen. In Wahrheit enthielt die Tüte allerdings keinen Wert.

Tatverdächtiger in U-Haft

Der Täter griff zu, wollte flüchten – doch Polizeibeamte griffen sofort ein. Nach einer kurzen Verfolgung konnte der Mann gestellt und festgenommen werden. Dabei leistete der 41-Jährige Widerstand. Ein Beamter wurde verletzt und ist derzeit nicht dienstfähig. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück wurden sowohl die Festnahme als auch die Beschlagnahme mehrerer Beweisstücke angeordnet. Der Tatverdächtige wurde dem polizeilichen Gewahrsam überstellt und am Freitag (6. Juni) einem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete Untersuchungshaft an.

Natalia de Vries, Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Osnabrück: „Das beherzte und umsichtige Verhalten der Geschädigten war entscheidend für den Einsatzerfolg. Sie hat in einer absoluten Stresssituation kühlen Kopf bewahrt und der Polizei die entsprechenden Hinweise gegeben. Nur dadurch war die Festnahme möglich. Gleichzeitig haben unsere Einsatzkräfte mit hoher Professionalität und Teamarbeit reagiert. Besonders bedauerlich ist die Verletzung eines Kollegen im Zuge der Festnahme – wir wünschen ihm eine schnelle und vollständige Genesung.“

Dr. Alexander Retemeyer, stellvertretender Behördenleiter der Staatsanwaltschaft Osnabrück, ergänzt: „Schockanrufen dieser Art liegt nach kriminalistischer Erfahrung stets eine bestens organisierte Bandenstruktur zugrunde. Für jede Einzeltat müssen Tatbeteiligte daher grundsätzlich mit der Verhängung einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr rechnen. Dies gilt auch für diejenigen Personen, die sich mit der Beuteabholung befassen. Der heutige Erlass des Untersuchungshaftbefehls durch das Amtsgericht Osnabrück zeigt deutlich auf, wie schnell eine vermeintlich lukrative „Karriere“ als Abholer durch den gerichtlich angeordneten Freiheitsentzug beendet sein kann.“

 
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