Am Nachmittag des 23.06.2016 kam es auf der Autobahn A30 in Fahrtrichtung Bad Oeynhausen zu einem Auffahrunfall zwischen zwei LKW im Stau. Dabei wurde ein mit Gefahrgut belandener Stückguttransporter so stark beschädigt, dass Kanister mit einer gefährlichen Flüssigkeit Leck schlugen.

Gegen 15 Uhr fuhr ein LKW unmittelbar hinter der Auffahrt Hellern auf einen Sattelzug auf. Trotzdem beide LKW stark beschädigt wurden, war keiner der Fahrer verletzt worden. Auf dem Auflieger des vorausfahrenden Stattelzuges wurden jedoch mehrere Fässer mit verschiedenen Flüssigkeiten beschädigt.

Dieser Artikel enthält 360° Aufnahmen vom Unfallort. Sie können in den VR-Bildern mit der Maus (PC) oder per Fingertipp (Smartphone/Tablet) navigieren.

[ggpkg id=14812]

Brandfördernde und ätzende Flüssigkeit ausgelaufen

Bei einer der Flüssigkeiten handelte es sich um Gefahrgut – sie war brandfördernd und ätzend. Rund 30 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der auf Umweltschutz spezialisierten Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte waren für die Bergung der Behälter im Einsatz. Mit einer Folie und Leiterteilen errichteten sie eine Wanne am LKW, um die auslaufende Flüssigkeit aufzufangen. Die beschädigten Kanister wurden in Fässer umgepackt. Dabei gingen sie zum eigenen Schutz mit Atemschutzgeräten in Chemiekalienschutzanzügen vor.

Schutzausrüstung und heiße Temperaturen waren eine starke körperliche Belastung

Für die Feuerwehrleute war dieser Einsatz körperlich besonders belastend. “In dieser Schutzausrüstung ist das Arbeiten immer anstrengend, aber bei so heißen Temperaturen wie heute, ist es eine besonders starke Belastung für den Kreislauf der Frauen und Männer”, so ein Sprecher der Feuerwehr. Normalerweise ist in diesen Schutzanzügen ein Einsatz von ca. 20 Minuten möglich, unter diesen Umständen jedoch nur 15 Minuten lang. Bis dahin schwitzen die Feuerwehrleute viel Flüssigkeit aus. Damit sie nicht dehydrieren, folgt darauf eine Ruhepause in der sie gezielt trinken müssen. Die Freiwillige Feuerwehr Eversburg wurde deshalb eingesetzt um ausreichend Getränke zur Einsatzstelle zu bringen, die Freiwillige Haste war in der Nähe der Einsatzstelle als Reserve in Bereitstellung.

[ggpkg id=14817]

 

Rund 60 Liter Gefahrgut liefen aus. Bei der Substanz handelte es sich um flüssiges Bleich bzw. Desinfektionskonzentrat. Außerdem fing die Feuerwehr circa 120 Liter eines Impregniermittels bzw. einer Waschlotion auf, welche jedoch nicht als Gefahrgut gelten. Bergungsspezialisten kümmerten sich im Anschluss um den Abtransport der Behälter und beschädigten Fahrzeuge.

Einsatz dauerte bis zum Abend, ca. 180 Liter Flüssigkeiten aufgefangen

Der Einsatz dauerte bis zum Abend an. Rund 15 Beamte der Polizei waren mit bis zu 20 Fahrzeugen für die Unfallaufnahme sowie  Absperr- und Umleitungsmaßnahmen im Einsatz. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf etwa 100.000 Euro.

Für die Unfallaufnahme und die eintreffenden Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst wurde die Autobahn zu Beginn voll gesperrt. Im weiteren Verlauf der Bergungsarbeiten wurde der Verkehr einspurig auf dem Überholfahrstreifen an der Unfallstelle vorbeigeführt. Es kam zu bis zu 10 Kilometern Stau ab dem Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück. Neben der verengten Fahrbahn, behinderten viele Fahrer den Verkehrsfluss, das sie langsamer als nötig vorbeifuhren, um die Unfallstelle zu betrachten.

Stau wegen Gaffern

Durch langsamfahrende Gaffer kam es auch auf der Gegenfahrbahn in Richtung Rheine zu Stau von bis zu 5 Kilometern Länge.