# GDL fordert komplette Neuaufstellung der Deutschen Bahn Datum: 22.09.2025 17:10 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/gdl-fordert-komplette-neuaufstellung-der-deutschen-bahn-636459/ --- Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hält die von der Bahn vorgestellte strategische Neuausrichtung für unzureichend. Aus Sicht der GDL braucht es eine grundlegend andere Struktur und mehr Gemeinwohlorientierung. Zugleich äußert die Gewerkschaft Skepsis mit Blick auf Pünktlichkeitsziele und die Rolle der Politik, sieht aber ein positives Signal in der designierten Konzernspitze. ## Kritik an Bahn-Strategie GDL-Chef Mario Reiß sagte dem Münchner Merkur von Ippen-Media: „Es bräuchte eine komplette Neuaufstellung der Bahn“. „Die Bahn ist kein Dax-Unternehmen, sondern sollte gemeinwohlorientiert geführt werden“, so Reiß. „Das Netz, die Infrastruktur, müsste getrennt vom Bund bereitgestellt werden.“ Das wäre die „Rettung der Bahn“, meinte Reiß. „Zurzeit schießen wir Geld in einen Konzern, der aktienrechtlich geführt wird, aber nur rote Zahlen schreibt. Bei der DB werden Gelder bis zum Gehtnichtmehr versenkt.“ An der Umstrukturierung müssten verschiedene Akteure gemeinsam arbeiten – auch die Politik. „Es wird aber nicht klappen, weil der politische Wille fehlt. Die SPD will, dass der Konzern bleibt, wie er ist“, so Reiß, der CDU-Mitglied ist. ### Zweifel an Pünktlichkeitszielen und Personalpolitik „Solange Ziele bei der Pünktlichkeit nach unten korrigiert werden und die Beschäftigten, die das gesamte System tragen, nur am Rande von den Entscheidungsträgern Beachtung finden, bleibt zumindest Skepsis angebracht“, sagte Reiß weiter. Die Strategie trägt den Namen „Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene“. Doch: „Zufriedene Kunden wird es erst dann geben, wenn die Strategie in der praktischen Umsetzung mit klaren Zeitplänen, konkret nachprüfbaren Maßnahmen sowie besseren Arbeitsbedingungen für das Personal unterlegt ist.“ ### Verhaltene Zuversicht bei neuer Konzernspitze Optimistisch zeigte sich Reiß mit Blick auf die Ernennung von Evelyn Palla als neue Konzernchefin. „Es ist grundsätzlich ein positives Signal, dass mit Evelyn Palla eine Person an die Spitze der Bahn rückt, die die internen Strukturen kennt und zugleich Erfahrung im hiesigen Regionalverkehr sowie aus Österreich mitbringt“, so der Gewerkschaftschef über die frühere DB-Regio-Chefin. „Ob es schlussendlich besser wird, hängt nun davon ab, ob es ihr möglich sein wird, die richtigen Prioritäten zu setzen: echtes Entlasten des Personals und ehrliches Anpacken der zahlreichen Baustellen.“ Das hänge auch davon ab, „ob sie die nötigen Freiräume vom Ministerium bekommt“. Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, 22. September 2025 17:10. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück