Auch in diesem Jahr findet das Festival Gay in May wieder statt. Gemeinsam mit dem Literaturbüro finden vom 2. Bis 4. Mai in der Lagerhalle und in Kooperation mit der Buchhandlung auf der Heide verschiedene Projekte unter dem diesjährigen Motto „Wandelbar – über Körperlichkeiten“ statt.
Gay in May hat Tradition
Der Verein Gay in May besteht bereits seit 1979 und wurde in der Lagerhalle gegründet. Alljährlich organisiert er seitdem das Festival Gay in May, um in Osnabrück den Mai als Monat der queeren Community zu feiern und ist damit das älteste queere Festival in Deutschland. Elias Janssen, der Ende 2024 in den neuen Vorstand von Gay in May gewählt wurde, erklärt: „Aus Tradition nennen wir den Verein und das Festival nach wie vor Gay in May. Wir wollen aber Sichtbarkeit und Toleranz für die gesamte LGBTQ+-Community schaffen.“ Mit dem neuen Motto des Vereins „Queer around the year“ wird diese Botschaft auch deutlich.

Festival unter dem Motto „Wandelbar – über Körperlichkeiten“
So wie auch schon im letzten Jahr kooperiert Gay in May mit dem Literaturfestival, um ein multiperspektivisches Programm zu schaffen. Unter dem Motto „Wandelbar – über Körperlichkeiten“ steht eine Bandbreite an verschiedenen Themen und Formaten wie Autor*innenlesungen und viele interaktive Angebote auf dem Programm. Ziel des Festivals soll es sein, dass Literatur und Themen der Körperlichkeit ein neuer Zugang gegeben wird und Teilnehmende die Themen neu erleben können.
Alle Veranstaltungen thematisieren auf unterschiedliche Weisen die Wahrnehmung von Körperlichkeiten, gehen reflektierend mit Körperlichkeit um oder tragen zu Resilienz bei. Damit ist das Festival als Treffpunkt der Auseinandersetzung gedacht, der über die queere Community hinaus geht. Auf dem Programm stehen ein Tanzworkshop, Körper- und Meditationsübungen, die queere Neuerzählung von klassischen Märchen. Ein Highlight des Festivals stellt die OS Gay Night-Party im Aiconi am 3. Mai dar.
Rosa-Courage-Preisvergabe
Das Festival schließt außerdem die Verleihung des Rosa-Courage-Preis ein, den Gay in May seit 1992 an Menschen, Vereine oder Initiativen vergibt, die sich in besonderer Weise für die Belange von Menschen der queeren Szene einsetzen. Die Preisvergabe findet am Freitag, 2. Mai, im Rathaus Osnabrück statt.
Literaturprogramm
Es werden sowohl bekannte aber auch neue Autorinnen und Autoren im Rahmen des Literaturfestivals in Osnabrück zu Besuch sein. Im letzten Jahr wurde dem Literaturbüro von den Autorinnen und Autoren rückgemeldet, dass sie auch den Austausch untereinander sehr genossen haben. Daher wird den geladenen Gästen in diesem Jahr auch Raum dafür geboten. „Bei Lesereisen sind Autorinnen und Autoren in der Regel alleine und können sich nicht mit Kolleginnen und Kollegen austauschen, daher freuen wir uns, dass wir auch einen Beitrag zur Vernetzung leisten können“, so Dr. Jens Peters, Leiter des Literaturbüros Westniedersachen mit Sitz in Osnabrück.
Ein besonderes Highlight bietet der Besuch des bekannten Bestseller-Autors Daniel Schreiber, der jedoch nicht aus einem eigenen Buch liest, sondern seine Neuentdeckung des Jahres, Autorin Karina Papp, mit ihrem Roman zungenbrecher vorstellt. Neben weiteren Bücherlesungen wird außerdem ein Graphic Novel vorgestellt und es wird eine Hörstation mit deutsch- und englischsprachiger Lyrik aufgebaut. Alle literarischen Beiträge finden ebenfalls zum Thema Körperlichkeiten statt.
Überregionale Wirkung
Gay in May ist eines der wenigen queeren Festivals in Norddeutschland und erreicht damit ein überregionales Publikum. Peters freut sich über die gemeinsame Sache mit Gay in May: „Wir erreichen damit ein breites Publikum und eine Zielgruppe, die wir alleine nicht erreichen würden.“ Im letzten Jahr haben etwa 250 Menschen das Festival besucht und werden auch in diesem Jahr wieder erwartet. Eine Anmeldung ist zu den Veranstaltungen nicht nötig, aber erwünscht. Alle Infos zu dem Festival und dem Programm gibt es auf der Homepage des Literaturbüros und von Gay in May.
Großzügige Förderung
Das Literaturfestival wird durch die VGH Stiftung gefördert, die seit 25 Jahren eine der größten Kulturstiftungen in Niedersachsen ist. Dr. Michael Kottmann von der Regionaldirektion Osnabrück der VGH Stiftung liegt das Festival am Herzen: „Die Literaturstiftung ist der VGH Stiftung ein großes Anliegen. Das Festival in Kooperation mit Gay in May schafft einen besonderen Zugang zu Literatur, der beinahe nebenbei geschieht und damit eine besondere Zielgruppe anspricht.“ Außerdem ist die Stadt Osnabrück Förderin der Veranstaltung, sowie der Landschaftsverband Osnabrücker Land.