Der Polizei-Hubschrauber muss am Boden bleiben, eine Polizei-Hundertschaft ist nicht im Einsatz. Die Polizei hat keine Großfahndung nach dem flüchtigen Psychiatrie-Patienten eingeleitet, der am Dienstag aus dem Ameos-Klinikum in Osnabrück geflüchtet ist.
Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte ein Sprecher der aus formellen Gründen zuständigen Pressestelle der Polizei in Stade, dass inzwischen rund ein halbes Dutzend Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen seien. Diese hätten bislang jedoch nicht zu einem Erfolg bei der Suche nach dem aus dem Sudan stammenden Psychiatrie-Patienten beigetragen.
Polizei sieht keine Beziehung des Flüchtigen zu Osnabrück
Auf den Einsatz eines Polizeihubschraubers oder einer Polizei-Hundertschaft habe man bisher verzichtet – auch, weil es schwierig sei, vorauszusehen, wohin der Mann geflüchtet sein könnte. Zu Osnabrück habe der Mann wohl einzig durch seinen Klinikaufenthalt eine Verbindung. Auch zum Raum Stade, wo er zuvor in einer Flüchtlingsunterkunft untergebracht war, gebe es keine Anhaltspunkte, die eine Flucht zurück in Richtung Unterelbe wahrscheinlich machen würden.
Nach tödlicher Messerattacke erfolgte Einweisung in die Psychiatrie
Medienberichte, nach denen der Mann im Jahr 2019 einen anderen Flüchtling aus Afrika mit einem Küchenmesser ermordet haben soll, konnten nach Recherchen unserer Redaktion inzwischen bestätigt werden. Der Flüchtige wurde kurz nach dem tödlichen Messerangriff festgenommen. Statt ihn in eine Justizvollzugsanstalt zu schicken, entschied ein Gericht, den Mann in die geschlossene Psychiatrie einzuweisen. Abschiebungen in den Sudan sind aktuell nicht möglich, da sich das Land im Bürgerkrieg befindet.

