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Finanzlage im Bistum Osnabrück: Disziplin und Sparzwang prägen den Haushalt 2025

Mit einer „roten Null“ präsentiert das Bistum Osnabrück seinen Haushalt für 2025. Trotz eines Gesamtvolumens von 203 Millionen Euro gelingt der Ausgleich nur durch eine Entnahme von 3,4 Millionen Euro aus den Rücklagen. „Große Haushaltsdisziplin“ sei notwendig gewesen, betonte Finanzdirektorin Dr. Astrid Kreil-Sauer bei der Vorstellung der Zahlen am Donnerstag (6. Februar).

Schrumpfende Rücklagen und Zukunftssorgen

Ein Hauptproblem bleibt der Rückgang der Kirchensteuereinnahmen. Austritte und die demografische Entwicklung setzen dem Bistum zu. Die Eigenkapitalreserven schrumpften drastisch: Von 148,6 Millionen Euro im Jahr 2018 auf nur noch 54,1 Millionen Euro in 2023. Die Prognose bis 2040 ist besorgniserregend – in einigen Bereichen sind Kürzungen von bis zu 50 Prozent vorgesehen.

Finanzdirektorin Dr. Astrid Kreil-Sauer und Pressesprecher Kai Mennigmann. / Foto: Dominik Lapp
Finanzdirektorin Dr. Astrid Kreil-Sauer und Pressesprecher Kai Mennigmann. / Foto: Dominik Lapp

Investitionen und Ausgaben

Die größten Posten im Haushalt sind die Unterstützung der Kirchengemeinden (66,4 Millionen Euro), soziale Dienste wie Caritas und Kindertagesstätten (31,9 Millionen Euro) sowie Bildungs- und Medienarbeit (31,5 Millionen Euro). Verwaltung und Versorgungsleistungen schlagen mit über 46 Millionen Euro zu Buche. Auch Seelsorge und weltkirchliche Aufgaben bleiben mit insgesamt 23,4 Millionen Euro ein fester Bestandteil des Haushalts.

„Ich bin sicher, dass wir das schaffen.“

„Wir werden die Strukturen nicht eins zu eins fortsetzen können“, räumt Kreil-Sauer ein. „Künftig werden wir uns fragen müssen, für wen und mit wem wir Angebote schaffen.“ Besonders die hohen Kosten für Personal und Immobilien stellen das Bistum vor Herausforderungen, ebenso der Fachkräftemangel. Dennoch bleibt die Finanzdirektorin zuversichtlich: „Ich bin sicher, dass wir das schaffen.“

Bis 2027 sind die Sparmaßnahmen festgelegt, spätere Anpassungen nicht ausgeschlossen. Trotz des straffen Sparkurses zeigt der Transformationsprozess laut Dr. Astrid Kreil-Sauer erste Erfolge. Ob diese reichen, um die finanzielle Stabilität des Bistums langfristig zu sichern, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

 
Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.

  

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