Bushaltestellen gehören zum Stadtbild wie das Amen in die Kirche. Auch in Stadt und Landkreis Osnabrück sind die Menschen auf zuverlässige und funktionierende Anzeigetafeln an Bushaltestellen angewiesen. Sehr unattraktiv und nervig wird eine Haltestelle dann, wenn die Tafeln nicht in der Lage sind, die kommenden Busse lesbar anzuzeigen. Nicht wenige dieser digitalen Schilder sind in Stadt und Landkreis fehlerhaft. Die HASEPOST hat deshalb mithilfe der Leserinnen und Leser die kaputtesten (und vielleicht sogar hässlichsten) Bushaltestellen in der Region Osnabrück ermittelt.
Eine Haltestelle, die dem Standort gerecht wird
Congratulations Neumarkt, you did it again! Man muss kein Experte für Städtebau sein, um anzuerkennen, dass Bushaltestellen sich möglich passend in ihre Umgebung einfügen sollten. Dies ist am Neumarkt (im negativen Sinn) definitiv gelungen: Auf einem der lautesten und hässlichsten Orte der Friedensstadt befindet sich vor dem Edeka-Markt eine Anzeigetafel, die sich – passend zu ihrer Umgebung – konsequent weigert, das Stadtzentrum aufzuwerten. Der Versuch zu erkennen, welcher Bus als nächstes kommt, bleibt oftmals nur ein Versuch. Die Anzeigetafel flackert so stark, dass hier eigentlich nur ein Slowmotion-Video helfen könnte, um den Inhalt dieser digitalen Tafel lesen zu können. Mit dem bloßem Auge jedoch ist nicht zu erkennen, welcher Bus hier halten möchte.

Vom Heinrich-Lübke-Platz fährt man nach nirgendwo?
Ein besonderes Bild zeigt sich am Heinrich-Lübke-Platz, direkt vor dem Aldi-Markt. Hier ist nicht nur (wie so oft) der nächste Bus unlesbar verpixelt, auch die danach folgenden Busse sind aufgrund mysteriöser Bildfehler nicht zu identifizieren. Apropos mysteriös: Wohin fährt eigentlich die Buslinie Nirgendwo? Rettung naht hier nur auf der Rückseite der Anzeigetafel, die glücklicherweise funktioniert.

Wurde die Haltestelle „Kirchstraße“ gehackt?
Ein dicker Balken, eine gestreifte Linie und der nächste Bus hat gar keinen Namen – so sieht es an der Haltestelle „Kirchstraße“ aus. Gut, dass hier offensichtich nur die M2 zum Hauptbahnhof fährt, sonst hätte man echte Schwierigkeiten die Richtung des nächsten Busses zu lesen. Das ist eigentlich sehr schade, denn die Haltestelle ist am Waldgebiet neben der serbisch-orthodoxischen Kirche nämlich sehr idyllisch gelegen.

Auch an der Haltestelle „Bahnhof Sutthausen“ zeigt sich ein sehr ähnliches Bild. Auch hier fährt nur eine Buslinie, sodass das Dilemma nicht allzu groß ist. Schön anzusehen ist es trotzdem nicht.

Zwei Haltestellen im Südkreis verweigern den Dienst seit Jahren
Wenn wir hier einen Preis für das Lebenswerk des Kaputtseins vergeben würden – die Bushaltestellen in Hagen (Zentrum) sowie Georgsmarienhütte (Gildehaus) hätten ihn definitiv verdient. In beiden Fällen sind die Displays nämlich ganz außer Betrieb, im Fall der Hagener Haltestelle sogar schon seit mehreren Jahren. Wer hier mit dem Bus fahren möchte, muss sich mit dem Aushangfahrplan vertraut machen.

Stadt Osnabrück arbeitet bereits an der Verbesserung ihrer Bushaltestellen
Natürlich weiß die Stadt Osnabrück um dieses Problem und soll an dieser Stelle nicht bloßgestellt werden. Wenn man mit einem Fingerschnipsen alle Probleme ändern könnte – sicherlich würde man es in der Lokalpolitik tun wollen. Dies erweist sich angesichts der vielen Baustellen in und um Osnabrück allerdings als nicht leicht. 2024 hat die Stadt bereits bewiesen, dass sie sich den Bushaltestellen widmet. Ein wichtigeres Thema als die Reparatur der Anzeigetafeln stand im Fokus: die Barrierefreiheit. Fünf Haltestellen wurden im vergangenen Jahr barrierefrei gemacht. Wie sie in einer Pressemitteilung mitteilte, sollen fünf weitere im Jahr 2025 folgen. Gesamtkosten der Umbauarbeiten: 750.000 Euro.