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„Fans“ des VfL sorgen mit „Stickerbombe“ für Ärger in der Osnabrücker Altstadt (1/2)

Hunderte, vielleicht sogar Tausende Sticker mit dem Logo und den Farben des VfL Osnabrück wurden wenige Stunden vor Eröffnung der Maiwoche in der Osnabrücker Altstadt verklebt. Und das nur kurz nachdem die Stadt viel Geld in die Hand genommen hatte, um die Altstadt im Vorfeld der Maiwoche wenigstens von einigen Aufklebern zu befreien.

Wir berichten hier in einem ersten Artikel über die Reaktion der Stadt auf diese sinnlose Klebeaktion. In einem zweiten Artikel finden Sie ein Statement des VfL Osnabrück, dessen Logo und Vereinsfarben hier verklebt wurden.

Klebeaktion folgte direkt auf eine Reinigungsaktion vor der Maiwoche

Alleine für das Entfernen von Stickern an Straßenlaternen und Gebäuden in der Altstadt investierte die Stadt Osnabrück vor wenigen Tagen einen „mittleren vierstelligen Betrag“, wie Simon Vonstein, Sprecher der Stadt Osnabrück, auf Nachfrage unserer Redaktion am Freitagnachmittag erklärte.

mit großem Aufwand, Spachtel und Reinigungsflüssigkeit wurde erst Anfang der Woche die Altstadt von Stickern "befreit"
mit großem Aufwand, Spachtel und Reinigungsflüssigkeit wurde erst Anfang der Woche die Altstadt von Stickern „befreit“ / Foto: Pohlmann

Doch dieser Aufwand war buchstäblich „für die Katz'“, wie Bewohner und Geschäftsinhaber der Osnabrücker Altstadt am Donnerstagmorgen feststellen mussten. Unbekannte Täter, die der Fanszene des VfL zuzuordnen sind, haben mit einer „Stickerbomb“ genannten Aktion alle Bemühungen zunichte gemacht, Osnabrücks „Gute Stube“ für die Maiwoche und den Niedersachsentag im Sommer herzurichten.

Kosten für erneute Reinigung werden wohl vom Steuerzahler getragen

Die durch die rückblickend nutzlose Reinigungsaktion entstandenen Kosten und die nun neuerlich entstehenden Kosten wird wohl nicht der VfL tragen (zur Reaktion des VfL mehr am Samstagabend auf HASEPOST), sondern die Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger. Stadtsprecher Vonstein erklärt dazu: „Es handelt sich letztlich um Steuergelder, sodass der durch die Aufkleber verursachte Schaden von uns allen getragen wird.“

Besonders "heftig" traf es die Fahrradabstellanlage am Nikolaiort
Besonders „heftig“ traf es die Fahrradabstellanlage am Nikolaiort / Foto: Pohlmann

Marketing-Chef der Stadt beklagt mutwillige Verunstaltung

Besonders verärgert zeigte sich am Freitagvormittag auch Alexander Illenseer, Geschäftsführer der Marketing Osnabrück GmbH (mO.):
„Mit großer Traurigkeit blicke ich auf das, was sich in den vergangenen 72 Stunden in der Osnabrücker Altstadt ereignet hat.

Die mutwillige Beschädigung und Verunstaltung von Laternen und Blumenampeln ist für mich absolut unverständlich. Solche Aktionen verschandeln das Bild unserer schönen Altstadt.
Die Verursacher sollten sich darüber im Klaren sein, dass ein gepflegtes Stadtbild auch Ausdruck von Respekt gegenüber unserer Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern ist. Unsere Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung – insbesondere beim OSB – setzen sich tagtäglich mit großem Engagement für Sauberkeit und Ordnung ein.

Auch "Fallrohre" an zahlreichen Altstadthäusern wurden mit Stickern beklebt
Auch „Fallrohre“ an zahlreichen Altstadthäusern wurden mit VfL-Stickern beklebt / Foto: Pohlmann

Was hier passiert ist, ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich für ein lebenswertes und attraktives Osnabrück einsetzen. Ich hoffe sehr, dass sich die Verantwortlichen ihrer Rolle und Verantwortung bewusst werden – auch im Sinne dessen, wofür der VfL steht.“

Knappes Budget sollte eigentlich für Blumen verwendet werden

Illenseer erklärte, dass sich die Kosten für die Blumenampeln und deren Aufhängung zur Frühjahrsbepflanzung auf etwa 12.000 Euro belaufen. Die Blumen wurden zwar nicht beschädigt, auch nicht die Pflanzbehälter. Aber nun wird auch hier eine aufwändige Entfernung der Sticker notwendig sein, die nirgendwo budgetiert ist.

Stadtverwaltung prüft Strafanzeige

Nach Angaben von Stadtsprecher Simon Vonstein prüft die Stadt Strafanzeige zu stellen.Ähnlich wurde vor einigen Wochen verfahren, als Bänke ausgerechnet auf einem Friedhof annähernd vollständig beklebt worden waren.

 
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

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