Eversburger Krippengruppe muss wegen Personalmangel schließen

(Symbolbild) Kindergarten

Der St.-Michaelis-Kindertagesstätte in Osnabrück-Eversburg fehlen Erzieher und Sozialassistenten. Ab Mitte April kann der im niedersächsischen Gesetz über Kindertagesstätten und Kindertagespflege (NKiTaG) vorgeschriebene Personalschlüssel im Krippenbereich nicht mehr eingehalten werden. Deshalb wird eine Krippengruppe ab Ende April schließen

„In der aktuellen Personalsituation bleibt uns keine andere Möglichkeit. Der Markt der pädagogischen Fachkräfte ist leergefegt“, sagt Pastor Friedemann Keller. „Seit mehreren Monaten suchen wir Vertretungskräfte und nun auch Ersatz für das Personal, das uns verlässt oder ausfällt“, berichtet Anne Grosenick, Leiterin der Kita St. Michaelis. Stellenanzeigen, Aufrufe über soziale Medien oder Anfragen über andere Netzwerke seien leider erfolglos geblieben. Dass ab Mitte April drei Stellen nicht besetzt sein werden, hänge einerseits mit normaler Veränderung im Kollegium und andererseits mit aktuellen Entwicklungen zusammen.

Fachkräftemarkt ist leergefegt

„Bei den gestiegenen Kraftstoffpreisen wird ein Fahrtweg von 50 Kilometern plötzlich zu einem Kostenfaktor und eine Stelle im Heimatort deutlich attraktiver“, erläutert Grosenick. Zwei Kündigungen hätten durch eine Sozialassistentin von einer Zeitarbeitsfirma sowie mit einer Verringerung der Betreuungszeiten aufgefangen werden sollen. „Da diese enge Situation zusätzlich mit einem längeren Ausfall durch Krankheit verschärft wird, fehlen uns nun drei Vollzeitkräfte. So ist das eigentlich geplante Betreuungsmodell nicht mehr umsetzbar“, sagt Grosenick.

Sieben Familien ab April ohne Krippenplatz

Für Anfang April sind Vorstellungsgespräche verabredet. Außerdem ist die Einrichtung mit zwei Zeitarbeitsfirmen in engem Kontakt, die aber ebenfalls den
Fachkräftemangel zu spüren bekommen. „Immerhin können wir seit Februar über Zeitarbeit eine Sozialassistentin als Springkraft in der Krippe beschäftigen“, so Grosenick.

Bei einem Elternabend seien die betroffenen Familien über die Schließung informiert worden. Für sieben Familien muss die KiTa die Betreuung ab Mitte/Ende April aussetzen, vier Kindern sollen zwei Sharing-Plätze angeboten werden. „Dass diese Entscheidung eine schwierige Situation für alle Beteiligten darstellt, ist uns natürlich bewusst“, betont Keller. Dennoch habe die Kirchengemeinde keine Alternative, da die gesetzlichen Vorgaben klar seien und auch mit Blick auf das Wohl der Kinder eingehalten werden müssten. Unterstützung für betroffene Familien, so heißt es aus dem in das Verfahren eingebunden Jugendamt der Stadt, könne auch das Familien- und Kinderservicebüro der Stadt Osnabrück leisten. Mit den Tagespflegeeinrichtungen ließen sich oft auch kurzfristige Lösungen zur Betreuung der Kinder finden.

Nach den Sommerferien soll zweite KiTa-Gruppe wieder öffnen

Die Kirchengemeinde bietet Initiativen aus der Elternschaft zur privaten Betreuung der Kinder an, ihnen mit Räumlichkeiten zur Seite zu stehen. Bis zum Ende der Sommerferien soll die Lücke in der Personaldecke wieder geschlossen sein,
sodass dann die zweite Krippengruppe ihren Betrieb wieder aufnehmen kann. „Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um unserem Auftrag und Anspruch gerecht werden zu können“, erklärte Grosenick.


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