Die Zahl der in Europa fertiggestellten Wohnungen wird 2025 voraussichtlich auf den tiefsten Stand seit 2015 fallen. Das geht aus Prognosen der Forschergruppe Euroconstruct hervor, der auch das Münchner Ifo-Institut angehört. Während in Deutschland die hohen Baukosten die Entwicklung hemmen, zeigen sich in den nordischen Ländern Anzeichen einer Marktbelebung.
Rückgang der Wohnungsbauzahlen
Laut Euroconstruct werden im Jahr 2025 etwa 1,5 Millionen Wohneinheiten in Europa fertiggestellt, was einen Rückgang um 5,5 Prozent im Vergleich zu 2024 bedeutet. Für das Jahr 2026 wird ein leichter Anstieg der Fertigstellungen um 3,0 Prozent erwartet. In Deutschland hingegen setzt sich der negative Trend fort, wobei im ungünstigsten Fall nur 175.000 neue Wohnungen errichtet werden, 15 Prozent weniger als im Vorjahr.
Ludwig Dorffmeister, Ifo-Bauexperte, erklärte: „In Deutschland verhindern derzeit vor allem die hohen Baukosten eine rasche Marktbelebung.“ Gleichzeitig betonte er, dass im europäischen Ausland der Wohnungsneubau angesichts einer wachsenden Bevölkerung langsam wieder Fahrt aufnimmt.
Positive Entwicklung in Nordeuropa
Besonders positive Signale kommen aus Nordeuropa. „In den nordischen Ländern erholen sich die Märkte nach dem vorangegangenen Einbruch wieder kräftig“, sagte Dorffmeister. In Schweden soll bereits 2025 ein Anstieg von 12 Prozent bei den Wohnungsfertigstellungen zu verzeichnen sein. Für 2026 wird auch in Dänemark (+28 Prozent), Finnland (+23 Prozent) und Norwegen (+13 Prozent) ein starkes Wachstum prognostiziert. Ähnliche Entwicklungen sind in Polen zu beobachten, wo ein Plus von 10 Prozent erwartet wird.
Im Gegensatz dazu wird für Österreich ein Rückgang von 9 Prozent erwartet, und auch in Frankreich und Italien sinken die Fertigstellungszahlen um jeweils 3 Prozent verglichen mit dem Vorjahr.
Entwicklung im Tiefbau
Der europäische Tiefbau hingegen erlebt weiterhin Wachstum, begünstigt durch öffentliche Investitionen und langfristige Infrastrukturprojekte, wie den Ausbau der Verkehrs- und Energieinfrastruktur. Diese Dynamik soll jedoch Prognosen zufolge bis 2027 an Schwung verlieren. „Der Tiefbau in Europa könnte nach elf Jahren beinahe stetigen Wachstums bald seinen Höhepunkt erreichen“, sagte Dorffmeister. Erwartet wird, dass das Wachstum bis 2027 auf 1,5 Prozent sinken könnte, nachdem der Durchschnitt von 2017 bis 2024 bei 2,5 Prozent lag.
Drive durch die angespannte Finanzlage öffentlicher Kassen und den zunehmenden Arbeitskräftemangel gezwungen, bei Infrastrukturprojekten zu sparen, was den Fortschritt im Tiefbau hemmt, ähnlich wie die gestiegenen Baukosten.
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