# EU-Staaten lehnen Entwaldungsverordnung-Änderungen des Parlaments ab Datum: 20.11.2024 18:28 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/eu-staaten-lehnen-entwaldungsverordnung-aenderungen-des-parlaments-ab-536683/ --- Die EU-Mitgliedstaaten haben einstimmig gegen eine Abschwächung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte gestimmt. Die Verordnung soll verhindern, dass für Produkte, die in die EU eingeführt werden, Wälder abgeholzt werden. Diese soll nach Plan der EU-Kommission erst Ende 2025 bzw. Mitte 2026 in Kraft treten. ## Gegen Schlupflöcher in der Entwaldungsverordnung Unternehmen sollen nach dem Willen der EU-Mitgliedstaaten künftig nachweisen, dass die in der EU verkaufte Ware nicht von entwaldeten Flächen stammt. Im EU-Parlament drängte die EVP-Fraktion (zu der auch CDU und CSU gehören), auf die Einführung der Kategorie „Nicht-Risiko-Länder“, für die gelockerte Regularien gelten sollten. Die Zustimmung der AfD war entscheidend für die Mehrheit dieses Beschlusses im EU-Parlament. ### Nach Ablehnung der Änderungen folgen weitere Verhandlungen Mit der Ablehnung der vom Parlament vorgeschlagenen Änderungen, liegt nun der Ball wieder beim EU-Parlament. Es hat die Möglichkeit, seine Änderungswünsche zurückzuziehen, wodurch der Start der Verordnung um ein Jahr verschoben werden könnte. Sollte das Parlament jedoch an den Änderungen festhalten, wären weitere Verhandlungen erforderlich. ### Reaktionen zur Ablehnung der Änderungsvorschläge Dem Abstimmungsergebnis kommentierte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne): „Von den EU-Mitgliedstaaten geht heute ein eindeutiges Signal in Richtung Europaparlament: Die Änderungswünsche des EU-Parlaments stecken in einer Sackgasse.“ Er forderte vom EU-Parlament, den Weg für die von der Kommission versprochene Verschiebung des Anwendungsstarts frei zu machen, um schnellstmögliche Planungssicherheit für Unternehmer und Verwaltungen zu gewährleisten. Die Änderungsvorschläge des EU-Parlaments wurden von Naturschützern stark kritisiert. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, warnte, dass „neue Schlupflöcher“ für Betrug öffnen und die Glaubwürdigkeit der EU sowie den Schutz der Wälder auf dem Spiel stehen würde. Unterdessen schätzt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dass zwischen 1990 und 2020 rund 420 Millionen Hektar Wald verloren gegangen sind, größtenteils wegen des EU-Verbrauchs. Die EU ist verantwortlich für etwa 10 Prozent der weltweiten Entwaldung, wobei Palmöl und Soja, das hauptsächlich für die Tierhaltung verwendet wird, für mehr als zwei Drittel verantwortlich sind. Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, 20. November 2024 18:28. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück