Der VfL Osnabrück hat seinen ersten Auswärtssieg der Saison gefeiert. Nach einer komfortablen Führung mussten die Lila-Weißen bei der Spielvereinigung Unterhaching am Ende jedoch noch zittern.
Mit Ausnahme von Kofi Amoako, der den erkrankten Robert Tesche ersetzte, nahm VfL-Trainer Marco Antwerpen nach zwei Punktgewinnen in den letzten beiden Spielen auch im dritten Spiel des Jahres keine Veränderungen an der Startelf vor.
Dass beide Mannschaften gegen den Abstieg kämpfen, war in der Anfangsphase kaum zu spüren. Beide Teams suchten von Beginn an den Weg nach vorne und kamen bereits nach weniger als fünf Minuten zu ersten Gelegenheiten. Nach rund zehn Minuten kristallisierten sich die Osnabrücker als überlegene Mannschaft heraus, doch ihr bester Angriff wurde nach einer knappen Viertelstunde in letzter Sekunde durch ein Hachinger Bein gestoppt.
Heide patzt, Kayo trifft
Während die Gastgeber den VfL kurz zuvor noch entscheidend an der Führung hinderten, schenkten sie den Osnabrückern in der 17. Minute durch einen Fehler im Aufbauspiel eine Großchance – mit schweren Folgen: Erst scheiterte Lars Kehl noch an Hachings Keeper Konstantin Heide, der zuvor einen zu ungenauen Pass gespielt hatte, im Nachsetzen schob dann Bryang Kayo den Ball zum verdienten 1:0 ein.
„Manege frei“ für Lars Kehl
Nach der Führung verpassten es die Osnabrücker, nachzulegen. Eine weitere Unsicherheit von Heide durch einen Platzfehler blieb zudem folgenlos (31.). Anschließend nahm das VfL-Spiel wieder an Fahrt auf, doch sowohl Niklas Wiemann als auch Marcus Müller vergaben binnen fünf Minuten zwei aussichtsreiche Gelegenheiten.
In der 38. Spielminute hieß es dann „Manege frei“ für Lars Kehl: Einen Freistoß aus 25 Metern hob der Angreifer herrlich über die Mauer, ehe sich der Ball exakt ins linke Kreuzeck senkte – ein Traumtor zum 2:0 für die Lila-Weißen. Kurz vor dem Pausenpfiff verpasste Kehl bei einem weiteren Freistoß knapp seinen zweiten Treffer. Zuvor war Hachings Manuel Stiefler Osnabrücks Dave Gnaase von hinten in die Beine gefahren, allerdings unerklärlicherweise nicht mit glatt Rot vom Platz geflogen.
VfL lässt und legt nach
An die starke erste Halbzeit konnten die Lila-Weißen nach dem Seitenwechsel nicht anknüpfen. Stattdessen präsentierten sich die Hausherren spielfreudiger, doch Osnabrück konnte sich auf Schlussmann Lukas Jonsson verlassen. Auf der anderen Seite verpasste Wiemann im Anschluss an eine Ecke mit einem Lattentreffer knapp die Vorentscheidung (58.).
Unterhaching drängte weiter nach vorne, ließ dabei jedoch Lücken in der Defensive – die der VfL in der 66. Minute eiskalt bestrafte: Nach einem hohen Ballgewinn lief Niklas Niehoff frei auf das Tor zu und ließ sich die Chance nicht nehmen – 3:0. Die Vorentscheidung? Mitnichten! Im direkten Gegenzug verkürzte Timon Obermeier nach einer unglücklichen Klärungsaktion nach einer Ecke auf 1:3.
Ex-Osnabrücker macht‘s spannend
Unterhaching drückte weiter – und plötzlich mussten die Lila-Weißen tatsächlich noch mehr zittern: Zehn Minuten vor Schluss verkürzte der Ex-Osnabrücker Luc Ihorst auf 2:3, wobei Jonsson im VfL-Tor nicht gut aussah. Kurz darauf schwächten sich die Gastgeber jedoch selbst: Stiefler, der bereits in Halbzeit eins hätte vom Platz fliegen müssen, fand erneut Gefallen daran, gegnerische Spieler abräumen zu wollen – diesmal sah er folgerichtig Gelb-Rot.
Den Dauerdruck der Gastgeber konnte das jedoch nicht bremsen. Tatsächlich hatte Unterhaching noch zwei hochkarätige Chancen auf den Ausgleich, doch beide Male rettete Jonsson den Osnabrückern den Sieg (86. und 90.+3) – und damit den ersten Dreier in der Fremde in dieser Saison.
Osnabrück immer näher am rettenden Ufer
Durch den Sieg rückt der VfL Osnabrück näher an die Nicht-Abstiegsplätze heran. Da jedoch auch Rot-Weiss Essen gewann, fehlt weiterhin ein Punkt – zudem könnte Hannover 96 II im Abendspiel noch an den Lila-Weißen vorbeiziehen. Nächster Gegner des VfL ist am kommenden Wochenende an der Bremer Brücke Borussia Dortmund II.