Auf die Vertragsverlängerung von Geschäftsführer Dr. Michael Welling folgte in dieser Woche die Verpflichtung von Joe Enochs als Sportdirektor. Der 53-Jährige ist mit dem VfL Osnabrück bestens vertraut – seine Rückkehr ist jedoch Teil einer umfassenderen Neuausrichtung. Die personellen Weichenstellungen im „Team hinter dem Team“ sind damit noch nicht abgeschlossen. Eine weitere zentrale Entscheidung dürfte zeitnah folgen.
Enochs wird nicht Trainer, sondern Sportdirektor
Auf die wohl wichtigste Personalfrage hätte Enochs selbst eine Antwort sein können: Bis zuletzt war der VfL-Rekordspieler als Fußballtrainer tätig. Doch in diese Funktion kehrt er nicht zu seinem langjährigen Verein zurück. Stattdessen wird Enochs als Sportdirektor Teil der neuen Führungsstruktur, die Geschäftsführer Welling in der vergangenen Woche präsentierte. Gemeinsam mit Prokurist Markus Dörenkämper und dem künftigen Technischen Direktor bildet er die neue Geschäftsleitung. Seine Trainerkarriere erklärte Enochs im Rahmen seiner Vorstellung ausdrücklich für beendet.
Dringende Aufgabe: Trainer finden
In seiner neuen Rolle steht Enochs nun vor der dringlichen Aufgabe, einen Cheftrainer zu verpflichten. Während bereits erste Neuzugänge für den Kader vermeldet wurden, ist nach wie vor offen, wer die Mannschaft in der kommenden Saison betreuen wird. Rund um die Personalie kursieren zahlreiche Namen.
Weniger konkret scheinen die Spuren zu Sebastian Gunkel (Rot-Weiß Oberhausen), Eugen Polanski (Borussia Mönchengladbach II) und Ex-Coach Daniel Scherning (zuletzt Eintracht Braunschweig). Gunkel gilt laut Medienberichten nicht als Top-Favorit des Vereins, Polanski soll abgesagt haben, Scherning dementiert selbst einen Kontakt.
Favorit offenbar Kauczinski
Als heißere Kandidaten werden Timo Schultz (zuletzt 1. FC Köln) und Jan Zimmermann (zuletzt Borussia Dortmund) gehandelt – auch sie gelten jedoch nicht als erste Wahl. In den Fokus rückt stattdessen Markus Kauczinski. Der 55-Jährige trainierte zuletzt bis April den SV Wehen Wiesbaden, zuvor war er unter anderem bei Dynamo Dresden, dem FC St. Pauli, dem FC Ingolstadt und dem Karlsruher SC tätig. Was für den 55-Jährigen spricht: Er gilt als drittligaerfahrener Stabilitätsfaktor, der bereits Aufstiege in die 2. Bundesliga realisieren konnte – ein mittelfristiges Ziel, das der VfL trotz schwieriger Saison im Blick behalten dürfte. Ob das Argument für eine Verpflichtung ausreicht, liegt nun auch in der Verantwortung von Joe Enochs.
Direkt eingebunden in Kaderplanung
Zeit zur Eingewöhnung bleibt dem neuen Sportdirektor kaum. Die Trainersuche ist bereits in vollem Gange, erste Gespräche wurden geführt. Ziel bleibt es, zum Trainingsauftakt in knapp einer Woche einen neuen Chefcoach präsentieren zu können. Parallel ist Enochs bereits in die laufende Kaderplanung eingebunden – und konnte bei seiner Vorstellung gleich einen Neuzugang verkünden, den der Verein selbst erst einen Tag später bestätigte: Bjarke Jacobsen.
Ein heißer Sommer steht bevor
Der zentrale Mittelfeldspieler dürfte – ebenso wie Enochs – nur ein Puzzleteil der strukturellen Neuaufstellung beim VfL sein. Weitere personelle Entscheidungen dürften schon in den kommenden Tagen folgen. Aus fußballerischer Sicht steht Osnabrück damit ein durchaus heißer Sommer bevor.