# Entwicklungshilfe: Ministerin warnt vor Kürzungen bei Krisen Datum: 30.07.2025 15:35 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/entwicklungshilfe-ministerin-warnt-vor-kuerzungen-bei-krisen-619912/ --- Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) bedauert die Kürzungen im Haushalt ihres Ministeriums und warnt vor den Folgen für die internationale Entwicklungszusammenarbeit. Im Gespräch mit der „Rheinischen Post“ äußerte sie ihre Sorge, dass die verfügbaren Mittel angesichts weltweiter Krisen nicht ausreichen. Sie betont die Notwendigkeit, im Falle akuter Krisen nachzusteuern und setzt auf alternative Finanzierungsmodelle mit internationalen Partnern. ## Kürzungen im Entwicklungsetat Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) hat sich kritisch zu den geplanten Einsparungen im Haushalt ihres Ressorts geäußert. In der Donnerstagausgabe der „Rheinischen Post“ sagte sie: „Die Vorgaben des Koalitionsvertrags zu Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit sind extrem schmerzhaft.“ Weiter erklärte sie: „Mein Etat liegt deutlich unter dem, was in einer Welt voller Krisen und Konflikte erforderlich ist.“ Die SPD-Politikerin kündigte an, bei akuten Krisen Nachbesserungen anstreben zu wollen. „Ich setze mich dafür ein, dass wir im Falle akuter Krisen nachsteuern“, sagte sie der „Rheinischen Post“. Ihr Ziel sei es, Grundbedürfnisse zu sichern: „Kein Kind sollte hungern müssen, kein Mensch an Unterernährung sterben.“ ### Anpassungen und alternative Finanzierung Angesichts der sinkenden Mittel plant Alabali Radovan, ihr Ministerium neu auszurichten. „Damit Deutschland ein verlässlicher Partner in der Welt bleibt, stelle ich die deutsche Entwicklungspolitik neu auf“, betonte sie. „Wir bündeln unsere Kräfte – dazu gehört auch, dass wir gemeinsam mit unseren internationalen Partnern an alternativen Finanzierungsmöglichkeiten arbeiten wie Schuldenumwandlungen, die Erhöhung von Eigeneinnahmen in Entwicklungsländern und Fonds, die öffentliche und private Mittel bündeln.“ Der Haushalt des Entwicklungsministeriums ist in den vergangenen Jahren stetig reduziert worden. Während dem Ministerium im Jahr 2022 noch rund 12,4 Milliarden Euro zur Verfügung standen, sollen es 2026 nur noch 9,9 Milliarden Euro sein. Bis 2029 ist eine weitere Kürzung auf rund 9,3 Milliarden Euro vorgesehen. Damit droht Deutschland, die sogenannte „ODA-Quote“ für öffentliche Entwicklungsleistungen zu verfehlen. Diese Quote legt fest, dass entwickelte Länder 0,7 Prozent ihres Bruttosozialprodukts für Entwicklungsleistungen aufwenden sollen. Auf diese Zielgröße hatte sich die UN-Generalversammlung 1970 geeinigt; 2015 wurde sie auch in den UN-Entwicklungszielen verankert. ### Folgen für die internationale Zusammenarbeit Die internationale Entwicklungszusammenarbeit befindet sich laut der Meldung insbesondere nach der Einstellung der Arbeit der US-amerikanischen Entwicklungsbehörde USAID in einer Krise. Eine in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichte Studie warnt, dass bis 2030 zusätzlich über 14 Millionen Menschen sterben könnten, darunter 4,5 Millionen Kinder, falls die durch die Schließung von USAID entstandene Finanzierungslücke nicht geschlossen wird. ✨ durch KI bearbeitet, 30. Juli 2025 15:35. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück