Eine Straße ins Nichts: Wie geht es weiter mit der Erschließungsstraße zum Wissenschaftspark?

Derzeit führt die Abzweigung von der Natruper Straße ins Nichts. / Foto: Schulte

Seit April ist die Natruper Straße, die zuvor acht Monate gesperrt war, wieder frei. Grund für die Baustelle war der Ausbau der Kreuzung und damit der Beginn der Erschließungsstraße zum Wissenschaftspark. Doch da scheint es derzeit nicht weiter zu gehen.

Seit rund drei Monaten ruht die Baustelle an der Natruper Straße/ Ecke Breite Güntke. Der Kreuzungsbereich führt an einer Seite ins Nichts. Eigentlich sollte hier die Erschließungsstraße für den Wohn- und Wissenschaftspark zwischen Natruper Straße und Sedanstraße entstehen. Doch derzeit ist Baustopp. Anwohnerinnen und Anwohner nutzen die Sackgasse derzeit eher als Parkplatz.

1,6 Millionen Euro Mehrkosten

Grund für den Baustopp sind die steigenden Kosten des Bauprojektes. Die Kosten für den anstehenden zweiten Bauabschnitt erhöhen sich voraussichtlich von 3,1 auf 4,7 Millionen Euro, heißt es auf Anfrage unserer Redaktion vonseiten der Stadt. Mit dem bereits vollendeten ersten Bauabschnitt habe man zunächst mit 4 Millionen Euro geplant. Nun soll der Bau der Erschließungsstraße 5,6 Millionen Euro kosten. Die zusätzlichen Haushaltsmittel musste der Rat erst einmal bewilligen, bis dahin ruhte die Baustelle. In der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause (5. Juli) gab es nun das “Go” für 900.000 Euro und einer abgewandelten Bauplanung. Doch bis es weitergehen kann, dauert es derzeit noch: “Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Ausschreibung der Maßnahme”, so Stadtsprecher Simon Vonstein. “Der Baustart ist für November 2022 anvisiert, das Bauende für April 2024.”

Vor allem als Parkplatz wird derzeit der ausgebaute Teil der Erschließungsstraße genutzt. / Foto: Schulte
Vor allem als Parkplatz wird derzeit der ausgebaute Teil der Erschließungsstraße genutzt. / Foto: Schulte

Gründe für die mangelhafte Kalkulation? Vor allem die Lärmschutzwand ist aus dem preislichen Rahmen gefallen. 2020 wurde sie mit 206.000 Euro in der Finanzierung berücksichtigt. Nach detaillierter Planung muss die Stadt nun mit 900.000 Euro und damit 700.000 Euro Mehrkosten rechnen. “Diese Differenz lässt sich nur durch die Unschärfe der damaligen Annahmen für die Kostenschätzung erklären”, heißt es in der Beschlussvorlage des Rates. Mehrkosten gibt es außerdem vor allem bei der Verkehrsführung und Umleitung sowie bei der Verrohrung. Hinzu würden allgemeine Preissteigerungen und “nicht vorhersehbare Mehraufwendungen” in Höhe von 630.000 Euro kommen. Der Stadt- und Entwicklungsausschuss hatte die Verwaltung damit beauftragt, auch einen alternativen Kostenplan für eine Sparausbauvariante zu erstellen.

Fahrradweg statt Straße?

Das hätte konkret bedeutet: Nicht nur die Baumaßnahmen verzögern sich und werden teurer als angenommen, es wird es auch keine – wie anfangs geplant – durchgängige Erschließungsstraße zwischen der Natruper Straße und der Sedanstraße geben. Künftig soll man mit dem Auto von der Natruper Straße in die Albert-Einstein-Straße fahren können, von dort in die Sedanstraße aus Kostengründen allerdings nur noch mit dem Fahrrad. Ein vier Meter breiter Fahrradweg soll dort gebaut werden. Kostenpunkt für Bauabschnitt zwei: 900.000 Euro. Doch das ist nun vom Tisch.

Ob in zwei Jahren dann wirklich Personen von der Natruper Straße in die Sedanstraße fahren können, wird sich zeigen. Bereits der erste Bauabschnitt hatte sich um zwei Monate verzögert.

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Jasmin Schulte
Jasmin Schulte
Jasmin Schulte begann im März 2018 als Redakteurin für die Hasepost. Nach ihrem Studium der Germanistik und der Politikwissenschaft an der Universität Vechta absolvierte sie ein Volontariat bei der Hochschule Osnabrück. Weitere Stationen führten sie zu Tätigkeiten bei einer lokalen Werbeagentur und einem anderen Osnabrücker Verlag. Seit März 2022 ist Jasmin Schulte zurück bei der HASEPOST und leitet nun unsere Redaktion. Privat ist Jasmin Schulte als Übungsleiterin tätig, bloggt über Literatur und arbeitet an ihrem ersten eigenen Roman.

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