Seit der vergangenen Woche unterstützt der langjährige VfL-Keeper Philipp Kühn den auf der Torhüterposition verletzungsgeplagten Nachbar-Rivalen SC Preußen Münster als Trainingsgast. Den Fans des Fußball-Zweitligisten ist die Vergangenheit des 32-Jährige allerdings ein Dorn im Auge – wie sie im jüngsten Heimspiel mit mehreren Spruchbannern deutlich signalisierten.
Kühn hält sich seit einigen Tagen in Münster fit – laut SCP-Geschäftsführer Ole Kittner eine „Win-Win-Situation“, hat der Verein derzeit gleich drei längerfristige Ausfälle auf der Torhüterposition zu verzeichnen. Ein dauerhaftes Engagement des Ex-Osnabrückers beim Nachbar-Rivalen ist vorerst nicht vorgesehen – und nach dem ersten Heimsiel nach Kühns Münster-Start wohl auch in noch weitere Ferne gerückt.
„Verpiss dich Kühn!“
Bevor sie in den Folgeminuten ein turbulentes 3:3 gegen den SC Paderborn zu sehen bekamen, positionierten sich die Preußen-Fans deutlich gegen den 32-Jährigen. „Du pöbelndes Osnaschwein hast bei uns im Verein nichts verloren! Verpiss dich Kühn!“, stand auf den drei großen Bannern, die die Anhänger vor Anpfiff hochhielten. Damit spielten sie nicht nur auf die Osnabrücker Vergangenheit Kühns an, sondern auch auf dessen vergangene „Anti-Preußen-Kommentare“, die nach wie vor im Netz kursieren.
„Es ist eine besondere Konstellation, aufgrund der Vergangenheit von Philipp. Wir beziehen in unseren Entscheidungen auch diese Ebene mit ein. In diesem Sonderfall, bei drei verletzten Torhütern, ist das aus unserer Sicht immer noch eine richtige Entscheidung, um die Qualität des Trainingsbetriebs und damit der Leistungsfähigkeit sicherzustellen. Eine Reaktion der Fans war zu erwarten. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen“, zitiert die Bild-Zeitung SCP-Geschäftsführer Kittner dazu.
Dickes Fell beim Ex-VfLer
Kühn selbst verfolgte die Partie sowie das Geschehen abseits des Platzes als Zuschauer auf der Tribüne – und offenbarte im Nachgang ein dickes Fell, wie die Bild berichtet: „Natürlich habe die Plakate wahrgenommen. In der Regel lese ich mir solche Dinge aber – gerade auch online – erst gar nicht durch.“ Eine Zukunft in Münster schloss der Torhüter derweil indirekt aus: „Sobald ich fündig geworden bin, endet das hier. Aktuell bin ich aber sehr dankbar für diese Möglichkeit bei Preußen.“