Der Virologe Christian Drosten stellt dem Bericht des Bundesnachrichtendienstes (BND), wonach das Coronavirus aus einem Labor stammen könnte, seine Bedenken entgegen. Ohne Zugang zu Rohdaten seien solche Annahmen lediglich Behauptungen, erklärte er in einem Podcast des Senders ntv.
Drostens Bedenken gegenüber BND-Bericht
Christian Drosten betonte im Gespräch mit ntv, dass ohne wissenschaftliche Auswertung die Aussagen über den Ursprung des Coronavirus im Bereich von Behauptungen blieben. „Egal, ob ein Professor oder ein Geheimdienst oder ein Politiker das behauptet, es sind nur Behauptungen“, so Drosten. Die bisherigen Untersuchungen zum natürlichen Ursprung des Virus seien wissenschaftlich fundiert und hätten kritische Überprüfungen überstanden. Drosten stellt die Frage, wo das wissenschaftliche Gewicht auf der anderen Seite sei.
Fehlender Zugang zu Rohdaten
Nach Drostens Angaben fehlt ihm und seinen Kollegen der Zugang zu den Rohdaten, was eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Erkenntnissen des BND verunmöglicht. „Wir schreiben keinen Bericht darüber“, sagte Drosten. Wenn erwartet werde, dass seine Wissenschaftlergruppe die BND-Daten analysiere, müsse er klarstellen, dass dies nicht geschehen werde. „Das wird nicht passieren, das ist nicht möglich.“
Erstmalige Beratung durch den Geheimdienst
Christian Drosten erklärte, dass er im Januar erstmals zu Beratungen mit dem Geheimdienst gebeten worden sei. „Für mich war das alles vollkommen neu.“ Der BND habe um Beratung zu seinen Ergebnissen ersucht, aber eine wissenschaftliche Beurteilung sei ohne Einsicht in die Rohdaten nicht möglich. „Was man nicht von uns verlangen kann, ist eine wissenschaftliche Beurteilung. Denn dazu müssten wir die dahinterliegenden Daten und Erkenntnisse auch sehen und nicht hübsch verpackt aufgearbeitet präsentiert kriegen.“
Abschließend unterstrich Drosten die Bedeutung der wissenschaftlichen Methodik: „Es ist wichtig, in der Öffentlichkeit zu verstehen, was es bedeutet, eine wissenschaftliche Beurteilung abzugeben“, erklärte er. Eine solche Bewertung erfordere die Analyse von Rohdaten und deren Veröffentlichung, damit andere Wissenschaftler diese überprüfen können. Dies sei essenziell für den wissenschaftlichen Diskurs.
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