Vor 10 Jahren gründete der Arzt, Komiker und Schriftsteller Dr. Eckart von Hirschhausen den Verein „Humor Hilft Heilen“, der Ärzte und Pflegekräfte bei ihrer schwierigen Arbeiten unterstützten soll. Heute (11.03.) nahm er eine Spende in Höhe von 28.000€ im Christlichen Kinderhospital Osnabrück entgegen. Das Geld wurde vom Lions-Club Osnabrück-Penthesilea gestiftet, der sich mit seiner alljährlichen Adventskalenderaktion für regionale und soziale Projekte einsetzt.

„Früher stand immer zuerst der Gedanke, wie man einem kranken Menschen helfen kann, nicht, wie man mit ihm am meisten Geld verdient. Das hat sich bis heute leider geändert und besonders betroffen davon sind die Pflegekräfte. Ihre Leistung wird als Kostenfaktor gesehen“, berichtet Dr. Eckart von Hirschhausen. Er setzte sich seit vielen Jahren sowohl politisch als auch sozial dafür ein, dass der Pflegeberuf ein positiveres Bild nach Außen vermittelt und mehr Wertschätzung durch die Bevölkerung bekommt. Um dem Pflegepersonal direkt helfen zu können, gründete er vor 10 Jahren den Verein „Humor Hilft Heilen“.

Brennen ohne auszubrennen

Der Verein hat es sich zum Ziel gemacht mit Hilfe von Humor eine „heilsame Stimmung“ auf den Stationen zu kreieren. Um das zu erreichen, werden verschiedenen Workshops für das Personal angeboten, die ihnen helfen sollen ihre eigene Widerstandsfähigkeit zu verbessern und gelassener durch ihren Arbeitsalltag zu gehen. „Es geht um die Kunst präsent zu sein“, so Hirschhausen. „Präsenz bedeutet Geschenk und das sind die Pflegekräfte, wenn sie sich den Menschen zuwenden, doch das ist im Arbeitsalltag oft schwer.“ In den Workshops werden kleine Maßnahmen vermittelt, die es den Menschen möglich machen sollen für ihren Beruf zu brennen, ohne auszubrennen. Wichtig dafür ist, dass die Pflegekräfte mit ihrem Beruf einen Sinn verbinden, sich nicht alleine fühlen und ihren Humor behalten. „In der Pflege geht es oft nur um Skandale“, sagt Hirschhausen. „Doch damit das gute Personal nicht abwandert, muss man sich vor Augen führen, was man Positives bewirkt hat.“ Eine Idee ist zum Beispiel ein Stationstagebuch, bei dem am Ende jeder Schicht mindestens eine schöne Geschichte aufgeschrieben wird. Oder, wie im Kinderkrankenhaus, eine Fotowand von ehemaligen Patienten, die es trotz ihres schweren Schicksals geschafft haben.

CKO, Dr. Eckart von Hirschhausen
Dr. Eckart von Hirschhausen verteilt rote Nasen an die Mitarbeiter des Krankenhauses und des Lions Club

28.000€ vom Lions Club Osnabrück-Penthesilea

Dass die Workshops für die Mitarbeiter in den Krankenhäusern in Osnabrück und dem Landkreis möglich gemacht werden, ist dem Lions Club Osnabrück-Penthesilea zu verdanken. Er hat bei seiner Adventskalenderaktion in 2018 rund 28.000€ gesammelt und sich entschieden, dieses Projekt damit zu fördern. „Seit zehn Jahren haben wir den Adventskalender“, erklärt Christine Graen, die Präsidentin des Lions Club Osnabrück-Penthesilea. „Mit Hilfe der vielen Sponsoren können die Käufer viele tolle Preise gewinnen. Von Gutscheinen für einen Blumenladen bis zu Bose Anlagen oder einem schönen Wochenende.“ Jede Kalenderaktion unterstützt ein anderes Projekt. „Wir versuchen, regionale Projekte zu fördern. Das Geld bleibt also sozusagen in Osnabrück“, sagt die Präsidentin. Um sich von „Humor Hilft Heilen“ zu überzeugen, haben die Mitglieder des Clubs bereits an einem Musterworkshop teilgenommen. „Obwohl wir keine Pflegekräfte sind, haben wir viel daraus mitgenommen“, so Graen.

Dr. Eckart von Hirschausen, Humor hilft heilen
Dr. Eckart von Hirschhausen mit der Pflegedirektorin des CKO und der Präsidentin des Lions Club, Christine Graen

Pflegt die Pflegenden

Rund 10.000 Pflegekräfte wurden in den Workshops bereits geschult. „Ich hoffe, dass wir auch hier ganz viel ausrichten können“, so Dr. Eckart von Hirschhausen. Pflege ist für ihn ein wichtiges Thema mit weitreichender Wichtigkeit. „Gesundheitsberufe sind ursprünglich angetreten, um das Leben zu schützen. Jetzt sehen wir Schüler, die gegen die Klimapolitik demonstrieren. Das ist ein großes Thema, denn es gibt Gesundheitsgefahren, gegen die wir keine Pille haben.“ Damit meint er Krankheiten, die aus der Erderwärmung und Verschmutzung resultieren und in letzter Instanz wieder bei den Pflegenden und Ärzten in den Krankenhäusern landen. „Wir müssen die Pflegenden pflegen, denn wir brauchen sie. Heute und in Zukunft“, schließt Hirschhausen.

Mehr Informationen zu „Humor Hilft Heilen“ finden sie hier. Mehr zum „Lions Club“ hier.