Nach den ungeklärten Drohnenüberflügen über Dänemark und Deutschland sehen die Spitzen der Streitkräfte beider Länder weiteren Verbesserungsbedarf, warnen aber vor überzogenen Erwartungen. In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) berichten sie von großen Fortschritten bei der Drohnenabwehr, betonen jedoch anhaltende Risiken und die Notwendigkeit enger internationaler Kooperation.
Drohnenabwehr und Verwundbarkeiten
Generalinspekteur der Bundeswehr General Carstens Breuer und dänischer Chef der Streitkräfte General Michael Hyldgaard sprachen in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) von großen Fortschritten bei der Drohnenabwehr, aber auch von bleibenden Risiken. Breuer sagte der FAZ: „Man kann nicht alles schützen. Es ist klar, dass ein Gegner da in der Initiative ist und wir als offene Gesellschaften eine Vielzahl verwundbarer Punkte haben, in Deutschland ebenso wie in Dänemark.“ Zugleich betonte er der FAZ: „die gemachten Schritte sind riesig“, die neusten Entwicklungen vielversprechend.
Koordination gegen hybride Bedrohungen
Bei der Koordination in der Abwehr hybrider Bedrohungen, ob zu Lande oder auch von See, sieht Breuer noch Verbesserungspotential. Mit Blick auf Russlands Ostseeaktivitäten sagte er der FAZ: „Wir brauchen hier ein klares Bild, was auf diesen Schiffen vor sich geht. Das bedeutet internationale Kooperation und engster Datenaustausch. Da sind wir noch nicht dort, wo wir hinwollen und müssen, aber wir machen Fortschritte.“ Es sei, sagte er der FAZ, „noch ein Stück Weg zu gehen, aber wir sind dort definitiv nicht blind“.
Dänische Perspektive und Mittelstreckenraketen
Hyldgaard, seit 2024 Chef der dänischen Streitkräfte und ihrer rund 17.000 aktiven Soldaten, sagte der FAZ: „Jeder muss lernen, mit Drohnen umzugehen. Das ist sehr kompliziert und die Entwicklung geht rasend schnell. Es braucht Zeit, das in unsere Luftverteidigung zu integrieren.“ Er sagte der FAZ weiter: „Wir müssen von solchen Erfahrungen lernen und in drei Richtungen besser werden: Detektion solcher Bedrohungen, sie abzufangen und dann, drittens, die Einzelereignisse miteinander zu verbinden.“
Hyldgaard bekräftigte der FAZ die Entscheidung Dänemarks, Mittelstreckenraketen mit großer Reichweite und Präzision anzuschaffen, und sagte der FAZ: „Wir wollen uns selbst verteidigen und abschrecken. Schauen Sie auf die Ukraine: Wenn sie nicht die Fähigkeit haben, Ziele im Hinterland mit tiefen, präzisen Schlägen zu treffen, sind Sie im Nachteil. Wir sehen diese Raketen als Teil unserer Gesamtverteidigung.“ Breuer stimmte dem zu und verwies auf entsprechende europäische Rüstungsvorhaben sowie die übergangsweise Stationierung solcher Waffen aus den USA in Deutschland.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
