# Deutsche Behörden überwachen Tor-Netzwerk erfolgreich zur Deanonymisierung Datum: 18.09.2024 07:14 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/deutsche-behoerden-ueberwachen-tor-netzwerk-erfolgreich-zur-deanonymisierung-515411/ --- Das Tor-Netzwerk, das weltweit von Nutzern zum anonymen Surfen genutzt wird, soll laut Recherchen des ARD-Politikmagazins „Panorama“ und des NDR-Formats „STRG_F“ von deutschen Ermittlungsbehörden überwacht werden können. Mit sogenannten „Timing“-Analysen sollen sie in der Lage sein, die Anonymität von Nutzern zu durchbrechen. ## Überwachung von Tor zur Deanonymisierung von Nutzern Nach Aussagen von „Panorama“ und „STRG_F“ sind insbesondere Seiten im Darknet von sogenannten „Timing“-Analysen betroffen. Die bei der Überwachung gesammelten Daten können demnach so analysiert werden, dass sie die Tor-Anonymität vollständig aufheben. „Man habe Unterlagen einsehen können, die vier erfolgreiche Maßnahmen in nur einem Ermittlungsverfahren zeigten“, berichten die Medien. ### Tor als weltweit größtes Anonymitätsnetzwerk Tor stellt das größte Netzwerk dar, das seine Nutzer anonym im Internet agieren lässt. Nutzer leiten ihre Verbindungen über Server, die sogenannten Tor-Knotenpunkte, um ihre Aktivitäten zu verschleiern. Mit derzeit nahezu 8.000 Knotenpunkten in etwa 50 Ländern dient Tor Journalisten und Menschenrechtsaktivisten als wichtiges Kommunikationsmittel, besonders in Ländern mit Internetüberwachung und -zensur. Allerdings zieht die Anonymität auch Kriminelle an, die Tor für Cyberattacken oder illegalen Handel nutzen. ### „Timing“-Analyse ermöglicht Deanonymisierung Jahrelang galt Tor als technische Herausforderung für Ermittlungsbehörden. Doch ihre Strategien haben offenbar jüngst Fortschritte gemacht, wie die Recherchen von „Panorama“ und „STRG_F“ zeigen. Durch die langzeitige Überwachung einzelner Tor-Knotenpunkte, auch „Timing-Analyse“ genannt, können Behörden Nutzer deanonymisieren, trotz mehrfacher Verschlüsselung von Datenverbindungen im Tor-Netzwerk. Die gemeinnützige Organisation „Tor Project“ in den USA, die das Anonymisierungsnetzwerk unterstützt, erklärte, dass ihr bisher kein belegter Fall einer erfolgreichen „Timing-Analyse“ bekannt war. Allerdings hat das Bundeskriminalamt (BKA) laut „Panorama“ und „STRG_F“ im Verfahren gegen die pädokriminelle Darknetplattform „Boystown“ mehrmals Tor-Knoten identifiziert, die einem der Hintermänner zur Anonymisierung dienten. Die zuständige Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main wollte auf Anfrage der Medien weder bestätigen noch dementieren, dass eine „Timing-Analyse“ im „Boystown“-Verfahren zur Anwendung kam. Ebenso äußerte sich das BKA nicht zu Einzelheiten des Vorgangs. ✨ durch KI bearbeitet, 18. September 2024 07:14. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück