Die Deutsche Bahn hat im Geschäftsjahr 2024 ihren Verlust im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert. Verantwortlich dafür waren insbesondere Ausgleichszahlungen des Bundes für Instandhaltungsmaßnahmen in der Infrastruktur. Trotz der positiven Entwicklung bleibt der Konzern weiterhin tief in der Krise, was vor allem dem schlechten Zustand der Infrastruktur und der geringen Pünktlichkeit im Fernverkehr zuzuschreiben ist.
Geschäftsergebnisse 2024
Die Deutsche Bahn (DB) schloss das Geschäftsjahr 2024 mit einem bereinigten operativen Ergebnis (EBIT) von -333 Millionen Euro ab, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Verlust konnte im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Milliarden Euro verringert werden, was vor allem auf Ausgleichszahlungen des Bundes zurückzuführen ist. Das Jahresergebnis nach Zinsen und Steuern belief sich auf -1,8 Milliarden Euro, während der Umsatz mit 26,2 Milliarden Euro (+0,4 Prozent) nahezu auf Vorjahresniveau lag.
Die präsentierten Zahlen beziehen sich auf die DB ohne die Logistik-Tochter DB Schenker, die zum Verkauf steht, und die europäische Nahverkehrstochter DB Arriva, die im Mai 2024 veräußert wurde.
Ursachen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten
Ein bedeutender Faktor für die wirtschaftlichen Probleme der Deutschen Bahn ist der schlechte Zustand der Infrastruktur. Die Pünktlichkeit im Fernverkehr lag lediglich bei 62,5 Prozent, gegenüber 64,0 Prozent im Vorjahr, was zu zusätzlichen Belastungen im Ergebnis führte. Weitere Herausforderungen waren Streiks der Lokführergewerkschaft GDL im ersten Quartal 2024 sowie eine schwache Konjunktur im Schienengüterverkehr.
Zunahme der Fahrgastzahlen
Im Jahr 2024 nutzten rund 1,9 Milliarden Reisende die Züge der DB, was einem Anstieg von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr stieg um 2,1 Prozent auf etwa 85 Milliarden Personenkilometer, angetrieben durch das Deutschlandticket im Regionalverkehr.
Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB, kommentierte die Lage wie folgt: „Die Deutsche Bahn befindet sich in der größten Krise seit der Bahnreform. Wir sind in wesentlichen Bereichen weit weg von dem, was wir uns vorgenommen haben und was unsere Kunden von uns erwarten.“ Weiterhin erklärte er: „Um diese Krise zu überwinden, haben wir mit S3 ein umfassendes Programm zur Sanierung von Infrastruktur, Betrieb und Wirtschaftlichkeit gestartet.“
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