Der VfL Osnabrück hat das Derby gegen Arminia Bielefeld verloren. Vor heimischer Kulisse an der Bremer Brücke unterlagen die Lila-Weißen mit 0:1. Der entscheidende Treffer fiel bereits in der 14. Minute durch Stefano Russo. Trotz einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit blieb der VfL offensiv letztlich zu harmlos.
Nachdem VfL-Trainer Marco Antwerpen neben drei geplanten Wechseln in der Startelf kurzfristig auch den mit Magenbeschwerden angeschlagenen Kofi Amoako durch Robert Tesche ersetzen musste, begannen die Gäste aus Bielefeld die Partie druckvoll und setzten Osnabrück früh unter Druck. Schon in der Anfangsphase erarbeitete sich das Team von Trainer Mitch Kniat mehrere Chancen. Für die Führung benötigten die Gäste allerdings Unterstützung der VfL-Defensive: Nach einem Eckball von Louis Oppie in der 14. Minute konnte Osnabrücks Torhüter Lukas Jonsson den Ball im Gerangel mit Vordermann Maxwell Gyamfi nur nach vorne abwehren, wo Russo gedankenschnell reagierte und aus zwölf Metern zur Führung traf.
Der VfL tat sich nach dem Rückstand schwer, ins Spiel zu finden. Bielefeld setzte immer wieder gefährliche Vorstöße und hätte unter anderem durch Julian Kania (20. Spielminute) und nach einem Fehler von VfL-Keeper Jonsson (38.) noch vor der Pause erhöhen können, verpasste jedoch den möglichen zweiten Treffer.
Antwerpen reagiert zur Pause
Zur zweiten Halbzeit stellte Osnabrücks Trainer Marco Antwerpen personell um und brachte Angreifer Marcus Müller für Mittelfeldmann Robert Tesche. Die nächste gute Gelegenheit gehörte allerdings wieder den Arminen, die bei einem Pfostenschuss erneut das 0:2 verpassen (49.). Nach drei weiteren Wechseln nach gut einer Stunde Spielzeit zog der VfL das Spiel mehr und mehr an sich, ohne jedoch zu klaren Torchancen zu kommen. Trotz Feldüberlegenheit blieben die Hausherren im letzten Drittel zu ungenau. Die besten Möglichkeiten ergaben sich durch Standardsituationen: Niklas Wiemann kam nach einer Ecke zum Kopfball (78.), doch sein Abschluss verfehlte das Tor.
Die Bielefelder hingegen verschanzten sich zunehmend im und um den eigenen Sechzehner – und hatten damit Erfolg, denn auch Amoakos Direktabnahme (86.) sowie Ismael Badjies Hereingabe (89.) führten nicht zum späten Ausgleichstreffer.
Hektische Schlussphase mit Platzverweis
In der Nachspielzeit kochten dann noch einmal die Emotionen hoch: Erst sah Osnabrücks Müller in der 94. Minute nach einem Foul an Christopher Lannert die Gelb-Rote Karte, dann gerieten nach dem Schlusspfiff Bielefelds Torhüter Jonas Kersken und Gyamfi aneinander und lösten eine kurze Rudelbildung aus. Sichtlich unzufrieden suchte VfL-Coach Antwerpen infolgedessen das Gespräch mit dem Unparteiischen, während die Arminia den Sieg vor dem Gästeblock feierte.
Durch die zweite Heimniederlage in Folge wächst der Druck auf den VfL Osnabrück im Abstiegskampf wieder. Nur noch zwei Punkte trennen die Lila-Weißen von einem Rang unter dem Strich. In der Liga steht nun eine Länderspielpause an, nach der der TSV 1860 München an der Bremer Brücke gastiert. Die Saisonunterbrechung nutzt der VfL zudem für ein Testspiel gegen die Sportfreunde Lotte am kommenden Donnerstag.