# Der Ledenhof ist fertig: „Es kommt auf die Perspektive an“ Datum: 08.11.2025 07:30 Kategorie: Aktuell URL: https://www.hasepost.de/der-ledenhof-ist-fertig-es-kommt-auf-die-perspektive-an-654961/ --- Nach seiner Generalprobe zum Tag der Niedersachsen bereits im August und der Rückverlegung des Wochenmarkts im September ist der Osnabrücker Ledenhof nun „fertig“. Das jedenfalls kündigte die Einladung zu einem Pressetermin am Donnerstag an. „Fertig“, allerdings „bis auf Restarbeiten“, ausgerechnet an der Asphaltfläche, die in den vergangenen Monaten für viel Kritik gesorgt hatte. Dort, wo die in ihrer Breite limitierte Teermaschine seitlich einen Arbeitsdurchlauf beendete und eine neue Schicht Asphaltdecke anschließen musste, wird die Oberfläche derzeit nachgearbeitet. ## Dunkle Streifen sollen bald nicht mehr sichtbar sein Unsere Redaktion hatte bereits im Sommer über entsprechende mysteriöse Flecken im Asphalt, der statt der ursprünglich öffentlich versprochenen wasserdurchlässigen Oberfläche verbaut wurde, berichtet. Auch jetzt sind die Asphalt-Spezialisten noch damit beschäftigt, eine dann nahezu gleichmäßige Oberfläche herzustellen. Stadtbaurat Thimo Weitemeyer versicherte vor Ort, dass die aktuell noch auffälligen dunklen Streifen schon bald farblich an die restliche Fläche angeglichen sein werden. Die Wirksamkeit der Reparaturtechnik konnte er an einer bereits behandelten Stelle demonstrieren. Die „Fachfirma“ versucht seit dem Sommer eine einheitliche Oberfläche am Ledenhof herzustellen – die jetzt dunklen Stellen sollen bald die gleiche Farbe annehmen, wie der Rest des Platzes / Foto: Pohlmann ### Platzgestaltung musste auch Anforderungen als Veranstaltungsfläche genügen Mit Blick auf die öffentliche Kritik an der Gestaltung – zuletzt auch in der Ratssitzung am Dienstag – verweist der Stadtbaurat auf die Zwickmühle, einerseits einen vielfältig nutzbaren Veranstaltungsplatz zu schaffen und andererseits die statischen Anforderungen des unterirdischen Parkhauses zu berücksichtigen. Das gilt insbesondere hinsichtlich der Tragfähigkeit – auch für künftig schwerere Bäume. Zu den bislang nur wenigen Bäumen direkt auf der Asphaltfläche sollen bald weitere in den seitlichen Pflanzbereichen hinzukommen. Diese Bereiche bleiben bewusst so „wild“, wie sie sich seit dem Sommer präsentieren. Der scheinbare Wildwuchs soll Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten zugutekommen und wurde so vom beauftragten Landschaftsarchitekten geplant. Fehlt nur noch der sein Rad über den Fußweg schiebende Hipster, und es sieht ‚fast‘ aus, wie es der Architekt versprochen hat – zumindest aus dieser Perspektive / Foto: Pohlmann neben Skizze: Büro bbz landschaftsarchitekten ### Von der Seite aus wirkt der Ledenhof tatsächlich grün Wer sich an den richtigen Stellen am Rand positioniert, kann tatsächlich den Eindruck einer deutlich großflächigeren Entsiegelung gewinnen – so, wie sie das Architekturbüro gemeinsam mit dem inzwischen in den Ruhestand verabschiedeten Stadtbaurat Frank Otte in den Planungsunterlagen vorgesehen hatte. Das, so Otte-Nachfolger Weitemeyer, habe er erst kürzlich einer Bürgerin gezeigt, die sich wegen der Gestaltung beschwert hatte. „Es kommt auf die Perspektive an“, so Weitemeyer. Der Stadtbaurat zeigt sich ansonsten überzeugt, dass die wenigen gepflanzten Bäume in vielleicht fünf Jahren auch die Höhe erreichen werden, die auf den weiteren Architekten-Skizzen zu sehen ist und es dann auch mehr Schatten auf der weiten Fläche geben wird. Schmale graue Streifen auf dem Plan zeigen, wo künftig bis zu 11 Meter lange Sitzbänke hinkommen / Foto: Pohlmann ### Große Bänke kommen – vielleicht auch Wassernebel im Sommer Bezüglich der inzwischen auch von zahlreichen Ratsmitgliedern geäußerten Kritik und Verbesserungsvorschläge kündigte Thimo Weitemeyer an, diese sorgfältig zu prüfen. Mehrere große, bis zu elf Meter lange Bankelemente seien bereits Teil des ursprünglichen Plans und würden in Kürze aufgestellt. Für die Sommermonate könne er sich zudem eine Wasserbenebelung vorstellen, die über den Wasserdruck der vorhandenen Hydrantenanschlüsse betrieben würde – und damit ohne die anfälligen Pumpen der früheren Brunnenanlagen am Ledenhof auskäme. Etwas Wasser zur Erfrischung dürfte dem Platz auch guttun – unsere Redaktion konnte in diesem ansonsten eher lauwarmen Sommer bereits Spitzentemperaturen von über 50 Grad an der Asphaltoberfläche messen. Der „Eiszauber“, darüber hatte unsere Redaktion bereits Anfang der Woche berichtet, wird erst im kommenden Jahr wieder zurück vom Nikolaiort zum Ledenhof umziehen. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück