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„F*tzen gegen Faschos“: Tausende demonstrierten in Osnabrück gegen AfD und CDU

Rund 40 Organisationen, zumeist von Steuergeldern finanziert oder unterstützt – darunter der DGB, attac, Exil, die „Omas gegen Rechts“, das Theater sowie der VfL Osnabrück und die beiden großen Kirchen – riefen zu einer Demonstration gegen einen „Rechtsruck“ auf und Tausende kamen am Samstagnachmittag.

Eine Beobachtung von Heiko Pohlmann – Leitartikel

Im Visier der Demonstrierenden: zwei Parteien, die bislang die Opposition im Bundestag stellten und die entsprechend aktueller Umfragen am kommenden Sonntag zusammen wohl mehr als die Hälfte der Wählerstimmen auf sich vereinigen könnten.

In der Kritik bei der Demonstration am Samstag, neben dem dauernden gemeinsamen Nenner ‚AfD‘, immer mehr auch die CDU, obwohl diese sich immer wieder deutlich von einer möglichen Koalition mit der AfD distanziert und die am Tag nach der Bundestagswahl einen Koalitionspartner links der Mitte brauchen wird, wenn sie ihre ‚Brandmauer‚ nicht schleifen will, wonach es aber auch nicht aussieht.

Die Kanzlerkandidaten von CDU und AfD vereint auf einem Protestschild
Die Kanzlerkandidaten von CDU und AfD vereint auf einem Protestschild / Foto: Pohlmann

Protest gegen Mathias Middelberg und Friedrich Merz

Und während in einem Münchner Krankenhaus eine Mutter (37) und ihr kleines Kind (2) den Kampf um ihr Leben verloren, wurde in Osnabrück – ausweislich zahlreicher Banner, Plakate und der Wortbeiträge auf einer eigens für diesen Nachmittag aufgebauten Bühne –  gegen den Osnabrücker Bundestagskandidaten Mathias Middelberg sowie den Kanzlerkandidaten der Union, Friedrich Merz, agitiert.
Dem Osnabrücker Middelberg wird vorgeworfen, dass er staatliche Fördermittel für Organisationen streichen wolle, die sich im Vorfeld von Wahlen nicht politisch neutral verhalten.

Im Visier der Demonstrierenden: Mathias Middelberg (CDU)
Im Visier der Demonstrierenden: Mathias Middelberg (CDU) / Foto: Pohlmann

Evangelische und katholische Kirche zeigen sich politisch nicht neutral

Zu den Organisationen, die zu dieser ungewöhnlichen Demonstration aufriefen – bei der es nicht gegen die Regierung oder diejenigen ging, die es geschehen lassen, dass Messer- und Autoterror inzwischen zur Alltäglichkeit geworden sind –, gehörten auch die beiden großen Kirchen und ihre „karitativen“ Organisationen Caritas und Diakonie. So kam es dann auch, dass eine etwas hilflos in der Menge stehende Ordensschwester sich unter einem Schild mit der Aufschrift „F*tzen gegen Faschos“ wiederfand.

Sie ahnt wohl nicht, was hinter ihr in die Luft gereckt wird…
Sie ahnt wohl nicht, was hinter ihr in die Luft gereckt wird… / Foto: Pohlmann

Der Autor dieser Zeilen findet es höchst befremdlich, dass insbesondere Organisationen und Vereine, die sich gerne aus staatlichen Kassen finanzieren lassen, einer Veranstaltung die Bühne bereiten, bei der es vielen Teilnehmern hauptsächlich um eine Diffamierung politisch Andersdenkender geht – und wohl auch gegen jene, die sich vor dem Hintergrund der Gewalt- und Mordtaten der vergangenen Wochen und Monate insbesondere von den Kirchen eine Demonstration ganz anderer Art gewünscht hätten. Wo sind die Trauerbekundungen für die Opfer der zunehmenden Gewalt durch Migranten und insbesondere (abgelehnten) Asylbewerber?

Wir dürfen keinesfalls pauschalisieren, aber nur weil uns die Täter nicht ins gewünschte Weltbild passen, dürfen wir die Opfer nicht vergessen. Erinnert sich noch jemand an Aschaffenburg? Das ist drei Wochen und ein weiteres totes Kleinkind (samt Mutter) in München her. Und auch ein CDU-Wahlhelfer starb zwischenzeitlich mutmaßlich durch das Messer eines abgelehnten Asylbewerbers.

Demonstration am 15.02.2025 in Osnabrück
Demonstration am 15.02.2025 in Osnabrück / Foto: Pohlmann

Noch vor 10 Jahren wurde den Opfern des Terrors gedacht – mit Anstand

Wo ist die Solidarität mit den Opfern geblieben, die angesichts der islamistischen Gewalttaten – etwa von Paris („Je suis Charlie“) im Jahr 2015 – noch ganz selbstverständlich die Bürgerinnen und Bürger der Friedensstadt schweigend und in Anstand vereinte? Und jetzt? Alle Andersdenkenden sind „F*tzen“ und „Faschos“? A brave new world?

Hier ein Foto des Gedenkens der Opfer des Anschlags von Paris im Jahr 2015 auf dem Osnabrücker Marktplatz:

Schweigeminute auf dem Marktplatz in Osnabrück
Gedenken an die Terroropfer von Paris in Osnabrück 2015 / Foto: Stadt Osnabrück, Pentermann
 
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