# Dax fällt wegen US-Zollängsten zum Wochenausklang Datum: 11.07.2025 09:50 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/dax-faellt-wegen-us-zollaengsten-zum-wochenausklang-613500/ --- Der Dax hat am Freitag mit Verlusten eröffnet und ist um 0,5 Prozent auf rund 23.325 Punkte gefallen. Die Nervosität an den Märkten ist laut Experten vor allem auf die Unsicherheit bezüglich US-Zöllen zurückzuführen. Auch die Verhandlungen zwischen Kanada und den USA führten zu keiner Entspannung, während der Euro gegenüber dem US-Dollar nachgab. ## Angst vor neuen US-Zöllen belastet die Börse Am Freitagmorgen startete der Dax schwächer in den Handelstag. Gegen 9:30 Uhr lag der deutsche Leitindex bei rund 23.325 Punkten und damit 0,5 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag. Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, erklärte gegenüber der Agentur, dass die Stimmung an den Börsen vor dem Wochenende deutlich gedrückt sei: „Der Optimismus aus der ersten Wochenhälfte mit neuem Dax-Rekord weicht vor dem Wochenende der Angst vor einer bösen Zoll-Überraschung“, sagte Stanzl. ### Verhandlungen zwischen Kanada und den USA ohne Erfolg Die jüngsten Gespräche zwischen Kanada und den USA hätten keine Entspannung gebracht. „Obwohl Kanada mit den USA verhandelt hat, muss es jetzt höhere Zölle akzeptieren. Dieses Schicksal droht auch Europa“, so Stanzl weiter. Er erläuterte, was US-Präsident Trump aktuell von kanadischen Unternehmen verlange: „Der US-Präsident will, dass kanadische Unternehmen in den USA produzieren, nur so könne man die hohen Zölle umgehen. Die Tatsache, dass die Verhandlungen im Ergebnis weitestgehend zwecklos waren, ist besorgniserregend. Trump nennt zwar Fentanyl als Hauptgrund für die höheren Zölle gegen Kanada, fügt dann aber hinzu, dass es noch viele weitere Gründe gebe, diese einzusetzen.“ Stanzl beschrieb außerdem die US-Handelspolitik und deren Auswirkungen auf internationale Verhandlungen: „Wie auch bei den Zöllen gegen Brasilien genügen als Rechtfertigungsgrund mittlerweile bereits innenpolitische Entwicklungen, die nicht auf Linie mit den USA sind. Im schlimmsten Fall entpuppen sich sämtliche Verhandlungen als bloße Show, um am Ende doch die hohen Zölle erheben zu können. Nach dem Motto: Die Länder hätten eben nicht gut genug verhandelt. Trump hat es erreicht, dass die Länder hauptsächlich gegen sektorale und reziproke Zölle vorgehen und die Basiszölle schon fast als unausweichlich akzeptieren.“ ### Risikoscheu vor dem Wochenende Mit Blick auf die mögliche Entwicklung sagte Stanzl: „Nun hebt Trump diese fast schon akzeptierten zehn auf möglicherweise 15 oder 20 Prozent an. Das ist unerwartet. Das Zollgebaren der USA dürfte zum Wochenschluss noch hohe Wellen auf dem Börsenparkett schlagen. Die Risikoneigung könnte insgesamt begrenzt bleiben, auch weil über das Wochenende Brüssel einen Brief aus Washington erhalten könnte. Niemand will am Freitag neue Positionen eingehen, um dann am Montag mit einer Kurslücke nach unten sofort im Minus zu stehen“, so Stanzl gegenüber der Agentur. Am Devisenmarkt zeigte sich die europäische Gemeinschaftswährung am Freitagmorgen ebenfalls etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,1693 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8552 Euro zu haben. ✨ durch KI bearbeitet, 11. Juli 2025 09:50. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück