Der Dax ist am Freitagmorgen schwach in den Handelstag gestartet und notierte gegen 9:30 Uhr mit rund 23.100 Punkten, was einem Minus von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vortag entspricht. Die Unsicherheiten in der Handelspolitik der US-Regierung und die instabilen Marktbedingungen sind weiterhin spürbar und belasten die Börsen.
Marktanalysen und Trumps Einfluss
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, kommentierte die Situation: „Trump sagte gestern, er achte zwar nicht auf die Schwankungen am Aktienmarkt, schob dann aber den gestrigen Ausverkauf an der Wall Street den ‚Globalisten‘ in die Schuhe“, berichtete Stanzl. Laut ihm stört es den US-Präsidenten dennoch, dass die Kurse der großen Indizes unter dem Niveau seines Amtsantritts liegen und dass die Rücknahme der zunächst verordneten Strafzölle keine nachhaltige Erholung gebracht hat.
Die Bezeichnung „Globalisten“ beziehe sich wohl auf internationale Investoren, die in letzter Zeit europäische Aktien als Alternative zur Wall Street gesehen hätten. „Sie lassen Amerika links liegen, und das dürfte die Regierung stören, die ihre Amtszeit als den Beginn eines ‚goldenen Zeitalters‘ feiert“, fügte Stanzl hinzu. Die Anleger an der Wall Street hätten aber bisher nichts davon gespürt, und ihre Stimmung sei weiter in den Bereich „extremer Angst“ gesunken.
Gewinnmitnahmen im Dax
Auch im Dax zeigt sich eine zunehmende Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen, so Stanzl weiter. Aufwärtsbewegungen würden nicht mehr zu Folgekäufen führen, sondern genutzt werden, um Gewinne zu realisieren. Angesichts dieser Entwicklungen spielt der bevorstehende Arbeitsmarktbericht der USA eine entscheidende Rolle. „Jetzt, wo sich die US-Wirtschaft wieder abkühlen könnte, spielt die Stabilität des Arbeitsmarktes eine große Rolle“, erklärte Stanzl. Bei einer starken Abschwächung des Arbeitsmarktes könnten Spekulationen über eine wachsende Rezessionsgefahr ansteigen und die Rufe nach Zinssenkungen der Federal Reserve lauter werden. Ein starker Arbeitsmarktbericht wäre unter diesen Umständen positiv, um den Markt zu stabilisieren.
Politische Maßnahmen und Kryptomarkt
US-Präsident Trump hat kürzlich eine Exekutivverordnung unterzeichnet, die die Handhabung von beschlagnahmten Bitcoin und anderen Tokens betrifft. Diese sollen nicht mehr verkauft, sondern als strategische Reserve gehalten werden. „Anleger dürften allerdings mehr erwartet haben“, so Stanzl. Die USA kaufen keine Bitcoin, sondern verkaufen lediglich beschlagnahmte nicht. Diese Maßnahme sei ein kleiner, aber entscheidender Unterschied, der viele Krypto-Fans enttäuschen könnte, da es nicht zur erhofften Verknappung des Angebots auf dem Markt führen wird.
Die europäische Gemeinschaftswährung zeigte sich am Freitagmorgen gestärkt: Ein Euro kostete 1,0844 US-Dollar, ein Dollar war für 0,9222 Euro zu erhalten.
✨ durch KI bearbeitet, .