Am 14. und 15. November findet in Osnabrück erstmals die Tagung „Zukunft:Literatur. Neue Wege der Literaturvermittlung?“ statt. In zahlreichen Veranstaltungen diskutieren prominente Gäste, Schülerinnen und Schüler aus Stadt und Landkreis sowie Interessierte darüber, wie Literaturvermittlung im digitalen Zeitalter neu gedacht werden kann. Veranstaltet wird das Projekt gemeinsam von der Universität Osnabrück und dem Literaturbüro Westniedersachsen.
Bildunterschrift: Dr. Jens Peters (l.), Leitung Literaturbüro Westniedersachsen, Prof. Dr. Christian Dawidowski (m.), Literaturdidaktiker der Uni Osnabrück, und Ralf Hellige (r.), Vorstand der Sparkassenstiftung Osnabrück, stellen das Programm für die Tagung Zukunft:Literatur in Osnabrück vor. / Foto: Hannah Meiners
Lesen im Wandel – vom Buch zum Bildschirm
„Studien zeigen immer wieder, dass deutsche Schulkinder immer schlechter lesen können“, erklärt Prof. Dr. Christian Dawidowski, der an der Universität Osnabrück im Bereich Literaturdidaktik lehrt und forscht. Für ihn steht fest: „Hier findet eine Veränderung in der Literaturaneignung und -vermittlung statt, die auch mit der Digitalisierung verknüpft ist.“
Genau hier setzt die Tagung an: Sie fragt, wie Literaturvermittlung heute funktioniert und welche neuen Wege sie in Zukunft gehen muss. Dabei steht ein Phänomen besonders im Fokus: BookTok – die weltweite TikTok-Community, die Millionen junger Menschen zum Lesen inspiriert.
BookTok als Zukunft der Literaturvermittlung
Als Dawidowski vor ein paar Jahren erstmals von BookTok hörte, war für ihn klar: „Das ist die Zukunft.“ Heute gilt die Plattform als einflussreichster Literaturvermittler weltweit. Bei „Zukunft:Literatur“ möchte der Germanist den universitären Rahmen öffnen und mit der Öffentlichkeit über neue Formen des Lesens und Vermittelns ins Gespräch kommen.
Dr. Jens Peters vom Literaturbüro Westniedersachsen betont: „Im Programm verbinden wir regionale Akteure und Teilnehmende mit überregionalen und sogar internationalen Gästen.“ International ist der Besuch von Prof. Dr. Ewout van der Kaap von der Universität Utrecht, einem der führenden europäischen Literaturdidaktiker.
Förderung und Engagement aus Osnabrück
Unterstützt wird die Tagung von der Stiftung der Sparkasse Osnabrück, der Universitätsgesellschaft Osnabrück und der Felicitas und Werner Egerland-Stiftung. Ralf Hellige, Vorstandsmitglied der Sparkassenstiftung, erklärt: „Wir freuen uns, dass wir Literatur:Zukunft fördern können und damit Schülerinnen und Schülern sowie einem breiten Publikum den Austausch über dieses gesellschaftlich relevante Thema ermöglichen.“
BookTok-Workshop und kreative Formate
Besonderes Highlight ist eine Schul-AG, die sich mit BookTok beschäftigt und selbst Inhalte für die Plattform erstellt. Geleitet wird der Workshop von Tabea Grunert, einer bekannten deutschen BookTokerin, die auch an den öffentlichen Veranstaltungen teilnimmt. „Die BookTok-AG ersetzt den klassischen Leseclub“, so Dorit Schleissing-Stengel von der Felicitas und Werner Egerland-Stiftung. „Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Literatur auseinander – nur eben über ein Medium, das zu ihrem Alltag gehört.“
Poetry Slam, Podiumsdiskussionen und Musik
Mit Zukunft:Literatur entsteht in Osnabrück ein einzigartiges Forum für neue Formen der Literaturvermittlung – an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kultur, Schule und Social Media. Neben wissenschaftlichen Impulsen bietet die Tagung auch unterhaltsame und kreative Formate: Ein Poetry Slam-Abend, Podiumsdiskussionen und ein Konzert mit einer Neil Young Tribute Band runden das Programm ab.
Die Veranstaltungen finden im Ledenhof, BlueNote und Museumsquartier Osnabrück statt. Der Eintritt zu den meisten Veranstaltungen ist kostenlos und mit Anmeldung. Diese nimmt das Literaturbüro Westniedersachsen entgegen. Das Programm und alle weiteren Informationen gibt es hier.
