Die Commerzbank sieht eine mögliche Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit derzeit als wenig wahrscheinlich an. Vorstandsvorsitzende Bettina Orlopp verweist auf fehlende Wertschaffung auf dem aktuellen Bewertungsniveau und betont, dass der nächste Schritt bei Unicredit liege. Zugleich sieht sie die Commerzbank mit ihrer Strategie auf Kurs und ihre Ziele trotz schwacher deutscher Konjunktur nicht in Gefahr.
Orlopp: „Der Ball liegt bei Unicredit“
Commerzbank-Vorstandsvorsitzende Bettina Orlopp hält eine Übernahme durch Unicredit nach eigenen Worten derzeit für unwahrscheinlich. „Eine Transaktion ist kein Selbstzweck, sie muss für Aktionäre, Kunden und Mitarbeitende Sinn ergeben und Wert schaffen. Das sehen wir auf dem aktuellen Bewertungsniveau nicht“, sagte Orlopp der „Welt am Sonntag“ (Quelle: „Welt am Sonntag“).
Unicredit könne nach Einschätzung von Orlopp allenfalls mit potenziell hohen Synergien argumentieren, doch auch diese bewertet sie kritisch. Diese seien „wegen Überlappungen im Geschäft und hohen Risiken bei der Umsetzung fragwürdig.“ Für die italienische Großbank sei dennoch ein Ausstieg ohne Gesichtsverlust möglich: „Das Engagement bei uns hat sich wegen der hohen Kursgewinne sehr gelohnt. Und technisch könnte Unicredit genauso kursschonend gehen, wie sie gekommen sind“, sagte die Commerzbank-Chefin laut „Welt am Sonntag“ (Quelle: „Welt am Sonntag“).
Die derzeitige Konstellation könne nach Orlopp jedoch nicht unverändert bleiben. „Wir können aus einer Position der Stärke agieren, den aktuellen Zustand beenden können wir aber nicht. Der Ball liegt bei Unicredit“, sagte Orlopp der „Welt am Sonntag“ (Quelle: „Welt am Sonntag“).
Mögliche Offerte und Kontakt zu Orcel
Zu einem möglichen Übernahmeangebot äußerte sich Orlopp zurückhaltend, stellte aber eine Prüfung in Aussicht. Sollte irgendwann ein Angebot vorliegen, werde der Vorstand der Bank dieses selbstverständlich prüfen. „Aber wer durch eine Tür gehen will, muss den ersten Schritt machen. Das hat Unicredit bisher nicht getan“, sagte die Bankchefin der „Welt am Sonntag“ (Quelle: „Welt am Sonntag“).
Der Austausch mit Unicredit und deren Führung beschreibt Orlopp als regulär. Der Dialog mit der italienischen Bank und ihrem Chef Andrea Orcel bewege sich im Rahmen normaler Investorengespräche: „Wie mit allen unseren Investoren sprechen wir regelmäßig mit ihm. Manchmal ist Herr Orcel bei diesen Gesprächen dabei, manchmal nicht“, sagte Orlopp der „Welt am Sonntag“ (Quelle: „Welt am Sonntag“).
Strategie, Konjunktur und Kreditvergabe
Zur strategischen Ausrichtung der Commerzbank sagte Orlopp, das Institut liege weiterhin im Plan. Die Ziele seien realistisch und würden auch nicht durch die schwache deutsche Konjunktur gefährdet. „Unsere Wachstumsannahmen sind sicher ambitioniert, unsere makroökonomischen Kalkulationen sind aber sehr konservativ“, sagte Orlopp der „Welt am Sonntag“ (Quelle: „Welt am Sonntag“).
In einigen Branchen geht die Bank nach ihren Worten vorsichtiger vor. In Bereichen wie Autozulieferer, Maschinenbau und Chemie agiere die Commerzbank bei der Kreditvergabe „bedachter.“ Gleichzeitig halte das Institut an seiner Linie fest: Sie kalkuliere „weiterhin mit einer konservativen Risikovorsorge.“ Dies gelte auch für private Immobilienkredite, „bei denen wir wegen der immer noch niedrigen Arbeitslosigkeit aber kaum Ausfälle sehen“, sagte Orlopp der „Welt am Sonntag“ (Quelle: „Welt am Sonntag“).
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
