Chinesisches Recht an der Universität Osnabrück

Chinesisches Recht im Fokus

Seit dem Sommersemester 2015 hat Dr. Georg Gesk die Stiftungsprofessur für chinesisches Recht an der Universität Osnabrück inne, die für fünf Jahre von der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur finanziert wird. Am Montag, 19. Oktober, wird Prof. Gesk um 16 Uhr seine Antrittsvorlesung zu dem Thema »Ökonomische und strafrechtliche Verantwortung in der VR China« im European Legal Studies Institute (ELSI), Süsterstraße 28, Raum 44/E03, halten. Zugleich wird das neue interdisziplinäre Center for International Research on Chinese Law and Economics (CIRCLE) vorgestellt.

Zum Hintergrund: Der internationale Handel mit China wird immer bedeutsamer, dies gilt auch für Deutschland als stark exportorientierte Nation. Bislang indes bildet die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem chinesischen Recht an deutschen Hochschulen ein Forschungsdesiderat; hier möchte die Universität Osnabrück mit der Einrichtung des CIRCLE ansetzen und die wissenschaftliche Auseinandersetzung in diesem Fach vorantreiben.

Fragment of Xiping stone classicsOsnabrücker Professor war ein Vorreiter

Gesk war der erste westliche Ausländer, der einen Bachelor of Laws an der National Taiwan University erlangte. Der Jurist konnte an der besten akademischen Einrichtung Taiwans besonders ausgezeichnete Leistungen vorweisen und wurde direkt aus dem Magister- ins Promotionsprogramm übernommen. Später war er als Professor für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Hsuan Chuang University tätig, an der er auch sechs Jahre das rechtswissenschaftliche Institut als Chairman leitete. Daneben unterrichtete er an der National Taiwan University sowie an der Freien Universität Berlin.

Gefördert von der Sievert-Stiftung

»Die Universität Osnabrück bietet durch ihre interdisziplinäre Arbeit auf dem Gebiet der Rechtsvergleichung ausgezeichnete Möglichkeiten, um die Erforschung des chinesischen Rechts weiter voranzubringen«, erklärt Prof. Gesk. »Die bestehenden Schwerpunkte des Fachbereiches Rechtswissenschaften ergänzen sich sehr gut mit meinen bisherigen Arbeitsschwerpunkten wie zum Beispiel Rechtspolitik, Verfahrensrecht und Wirtschaftsrecht.«

Die Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur ist Förderer von wissenschaftlichen Projekten. Der Stiftungsvorsitzende, Honorarprofessor Dr. Hans-Wolf Sievert, weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es für die wirtschaftlichen Beziehungen zu China ist, sich intensiv mit dem chinesischen Recht zu befassen. »Das neu eingerichtete Center for International Research on Chinese Law and Economics gibt zukünftigen Juristinnen und Juristen schon während ihrer Ausbildung die Möglichkeit, sich notwendige Kenntnisse über das chinesische Recht anzueignen«. Auch der Präsident der Universität Osnabrück, Prof. Dr. Wolfgang Lücke, zeigt sich erfreut über die neue Forschungseinrichtung: »Das CIRCLE steigert nicht nur das internationale Ansehen unserer Universität, sondern ergänzt das Angebot in Forschung und Lehre auch um einen wichtigen Bestandteil.«

Die Veranstaltung wird durch die Begrüßung des Dekans des Fachbereichs Rechtswissenschaften, Prof. Dr. Bernd J. Hartmann, eröffnet. Neben dem Präsidenten der Universität und dem Vorsitzenden der Sievert Stiftung, werden auch Prof. Dr. Arndt Sinn, Direktor des Zentrums für europäische und internationale Strafrechtsstudien der Universität Osnabrück und SHI Mingde, Botschafter der Volksrepublik China in der Bundesrepublik Deutschland, Grußworte sprechen. Teil der Antrittsvorlesung ist ein Vortrag von Prof. Dr. LIU Renwen, Leiter der Abteilung für Strafrecht an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften. 

Foto: CMOC Treasures of Ancient China exhibit – Fragment of Xiping stone classics, detail”作者Editor at Large – 自己的作品。来自维基共享资源 – 根据CC BY-SA 2.5授权

 

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Hasepost
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