Der Vorsitzende des CDU-Sozialflügels, Dennis Radtke, hat die jüngste Kritik von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) an den Kirchen zurückgewiesen. In einem Interview mit der „taz“ betonte Radtke die Bedeutung der Meinungsäußerung der Kirchen in gesellschaftlichen Fragen und verteidigte deren Rolle über reine Glaubensverkündung hinaus.
CDU-internes Streitgespräch über Kirchenrolle
Dennis Radtke, Vorsitzender des CDU-Sozialflügels, wies die Forderung von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) scharf zurück, die Kirchen sollten sich bei ihren öffentlichen Äußerungen stärker auf ihre Kernaufgaben beschränken. „Ich finde es maximal irritierend, dass wir meinen, wir hätten das Recht, die Kirchen zurechtzuweisen und in ihrer Kommunikation auf ihre vermeintlichen Kernaufgaben zurückzudrängen, wie Julia Klöckner das jetzt getan hat“, sagte Radtke der „taz“. Nach Ansicht Radtkes sei die Verkündigung des Evangeliums und die Lehre von Jesus Christus die zentrale Aufgabe der Kirchen. Gleichzeitig betonte er: „Überall da, wo Kirchen der Meinung sind, das kollidiert mit der Politik, hat Kirche natürlich das Recht und auch die Pflicht, sich zu Wort zu melden.“ (Quelle: taz)
Kritik an Umgang der CDU mit Kirchenstimmen
Im Gespräch mit der „taz“ kritisierte Dennis Radtke auch den Umgang der CDU mit kirchlicher Kritik, insbesondere nach der gemeinsamen Abstimmung mit der AfD. „Es sei nicht unsere Aufgabe als CDU, diese Kritik eins zu eins zu übernehmen, man sei nicht ihr politischer Arm“, erläuterte Radtke. Dennoch sehe er die Pflicht, sich ernsthaft mit dieser Kritik an der Politik auseinanderzusetzen. „Aber unsere Aufgabe ist schon, uns ernsthaft mit dieser Kritik auseinanderzusetzen.“ Bereits der Umgang mit der Kritik der Kirchen an der Abstimmung gemeinsam mit der AfD habe ihn „geärgert“, so der CDA-Chef.
Klöckner fordert Konzentration auf Sinnstiftung
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hatte ihrerseits im Vorfeld von den Kirchen gefordert, sich stärker auf Sinnstiftung und weniger auf politische Tagesfragen zu konzentrieren. „Ich meine: Klar kann sich Kirche auch zu Tempo 130 äußern, aber dafür zahle ich jetzt nicht unbedingt Kirchensteuer“, sagte die CDU-Politikerin der „Bild am Sonntag“. Mit ihren Äußerungen hatte sie eine Diskussion über die Rolle der Kirchen im gesellschaftlichen Diskurs ausgelöst.
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