# Bundeshaushalt 2026: Investitionen oft nur verdeckte Zuschüsse Datum: 13.11.2025 08:25 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/bundeshaushalt-2026-investitionen-oft-nur-verdeckte-zuschuesse-657665/ --- Der Bundeshaushalt 2026 weist laut Berechnungen des Ifo-Instituts erhebliche Unschärfen bei den ausgewiesenen Investitionsausgaben auf. Von den als „Investitionen“ verbuchten 56,1 Milliarden Euro entfällt ein großer Teil auf Posten mit vom Institut als zweifelhaft bewertetem investivem Charakter; im Jahr 2025 sind 62,7 Milliarden Euro veranschlagt. Unter den größten Posten finden sich zahlreiche Ausgaben, die nicht dem Aufbau oder Erhalt von Infrastruktur dienen. ## Ifo-Institut sieht verdeckte Zuschüsse Zahlreiche der als Investitionen ausgewiesenen Mittel seien laut Ifo-Institut keine produktiven Zukunftsausgaben. „Viele der im Haushalt als Investitionen bezeichneten Ausgaben sind in Wahrheit keine produktiven Zukunftsausgaben, sondern verdeckte Zuschüsse“, sagte Emilie Höslinger, Wissenschaftlerin am Ifo-Institut. Nach Berechnungen des Instituts entfallen 2026 auf die zehn größten Investitionsposten 24,4 Milliarden Euro und damit 43,1 Prozent der gesamten Investitionsausgaben. Darunter finden sich Positionen, die nicht auf Infrastruktur zielen, darunter 7,6 Milliarden Euro an Darlehen an die Sozialversicherungen sowie 6,85 Milliarden Euro für internationale Hilfen, Gewährleistungen und Entschädigungen. ### Verteilung der größten Investitionsposten Tatsächlich fließen innerhalb der zehn größten Posten (24,4 Milliarden Euro) nur rund 5,8 Milliarden Euro in Infrastrukturinvestitionen wie Autobahnen und Schienenwege. Weitere 2,65 Milliarden Euro sind für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen. Zudem werden 1,5 Milliarden Euro als „Vorsorge Ausgabereste Investitionen“ verbucht – eine buchhalterische Kategorie, mit der nicht verausgabte Mittel aus dem Vorjahr die Investitionsquote erhöhen. ### Weniger Bauinvestitionen, mehr Sondereffekte „Der Rückgang klassischer Bauinvestitionen zeigt deutlich, dass der Bund seine Investitionsstatistik zunehmend durch Sondereffekte aufbläht“, erklärte Höslinger. Vor der Pandemie machten Baumaßnahmen noch rund 20 Prozent der investiven Ausgaben aus; 2025 und 2026 sind es nur noch etwa 10 Prozent. Zuwächse verzeichnen hingegen kreditfinanzierte Posten, die von der Schuldenbremse ausgenommen sind – etwa Darlehen an Sozialversicherungen oder die Deutsche Bahn. „Die vielen und zum großen Teil nicht eindeutig benannten Positionen, es sind mehr als 700, verzerren das Bild staatlicher Investitionstätigkeit und erschweren eine ehrliche Diskussion über die Zukunftsfähigkeit der öffentlichen Finanzen“, so Höslinger. Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, 13. November 2025 08:25. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück