Thüringens BSW-Chefin Katja Wolf hat nach dem Landesparteitag in Gera mehr Kompromissbereitschaft innerhalb ihrer Partei gefordert. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Politico betonte sie, dass Kompromisse für die Regierungsarbeit unerlässlich seien und die Partei auf Landes- wie Bundesebene eine stärkere Stimme des Ostens werden solle.
Wolf betont Bedeutung von Kompromissen für Regierungsarbeit
Katja Wolf, Vorsitzende des BSW in Thüringen, erklärte im Gespräch mit Politico (Montagsausgabe): „Der Kern guter Regierungsarbeit liegt doch darin, inwieweit man – ich mag das Wort pragmatisch nicht – kompromissbereit ist.“ Sie fügte hinzu: „Ich bin davon überzeugt, dass eine Partei, insbesondere eine mit 15,8 Prozent, natürlich Kompromisse eingehen muss, um gestalten zu können. Dabei stellt sich für mich die grundlegende Frage: Sind Kompromisse per se ein Verkaufen der eigenen Seele – und will man lieber als linke oder halblinke Protestpartei der reinen Lehre unterwegs sein?“ Damit reagierte Wolf auf Diskussionen innerhalb der Partei über die künftige Ausrichtung und Kooperationsfähigkeit des BSW.
Keine Ostpartei, aber starke Stimme für den Osten
Wolf sprach sich zudem gegen eine reine Regional- oder Ostpartei aus. Sie stellt klar: „Wir müssen vielmehr die starke Stimme des Ostens werden, auch, weil es außer uns kaum jemanden mit diesem Anspruch gibt.“ Sie betonte: „Wir verfügen hier über eine starke Position, die wir auch annehmen sollten.“ Darüber hinaus kritisierte Wolf die derzeitige Unterrepräsentation des Ostens im Bundesvorstand: „Und das gilt auch für den Bundesvorstand, in dem im Moment der Osten im Prinzip nicht vertreten ist.“ Das Thüringer BSW möchte daher, dass der Ex-Co-Landesvorsitzende Steffen Schütz in den Bundesvorstand einzieht.
Gefahrenlage: Politikvertrauen und weltweite Krisen
Zu der Frage, ob für Thüringen die rechtsextreme AfD unter Björn Höcke oder die globale Sicherheitslage die größere Gefahr darstelle, sagte Wolf: „Ich persönlich mache mir große Sorgen um eine weltweite geopolitische Situation, die nicht mehr beherrschbar ist.“ Dennoch liege der Fokus auf den Herausforderungen vor Ort: „Aber der Fokus liegt auf Thüringen, wo sich die Frage stelle, wie man politisches Vertrauen zurückgewinnen und bei der nächsten Wahl einen Ministerpräsidenten Höcke verhindern kann. Wir gewinnen Vertrauen zurück, mit einer Politik, durch die die Menschen Verbesserungen erfahren“, betonte Wolf im Interview mit Politico.
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