Und wieder am Rosenplatz: Polizei verliert Kontrolle über den bekannten Kriminalitäts-Brennpunkt!

Obwohl die gehäuften Überfälle, Gewaltattacken und nicht zuletzt der Messermord im vergangenen Sommer bekannt sind, unternimmt die Polizei offenbar nichts um die Gewaltwelle rund um Rosenplatz und Iburger Straße einzudämmen!

Es sind immer wieder die gleichen Orte, an denen sich in Osnabrück – meist rund um das Wochenende und in den frühen Morgenstunden – brutale Gewalttäter ungestört fühlen um auf wehrlose Opfer einzuschlagen. Oft werden den Opfern dabei schwerste Verletzungen zugefügt – im aktuellen Fall wird das Opfer eventuell auf einem Auge erblinden!

Iburger Straße bei OS-Kriminell.de

Statistische Tricks pushen die Aufklärungsquoten!

Zwar kann die Kriminalstatistik 2011 bei Körperverletzungen eine Aufklärungsrate von 90% vorweisen – wie I-love-OS aber aus Polizeikreisen bekannt wurde, ist diese hohe statistische Zahl vor allem damit zu erklären, das bei den zahlreichen Fällen “häuslicher Gewalt” die Täter (meist der Vater oder Bruder) zusammen mit der Anzeige “frei Haus” geliefert werden.
Bei Fällen wie dem brutalen Überfall, von dem die Polizei heute berichtet, sieht es mit der Aufklärungsrate meist sehr “mau” aus.
Und so verwundert es nicht, das die Polizei auch dieses mal die Bevölkerung um Hinweise bittet. Da es überhaupt keine Täterbeschreibung gibt (nicht einmal den sonst üblichen unscharfen Hinweis auf “Südländer”) dürfte dies wohl wieder einer der 10% aller Fälle werden, bei denen Körperverletzung in Osnabrück ungestraft bleibt – und mangels nächtlicher Polizeipräsenz auch nicht durch direktes Eingreifen im Vorfeld unterbunden werden konnte.

Osnabrücks Polizeiführung setzt seltsame Prioritäten!

Die für wirksame Prävention “auf der Straße” benötigten Kräfte werden von der Führungsspitze offenbar für “wichtigere Dinge” verplant, als Nachts für Sicherheit auf den Straßen zu sorgen. Beispielhaft für die offenbar falschen Prioritäten der Einsatzplanung ist der Einsatz von Polizisten in der Umweltzone (Link auf NOZ.de) um nach Plakettenmuffeln zu fahnden!

Die Pressemeldung zum Vorfall von Samstag im Wortlaut:

Ein 27jähriger Mann ist am Samstagmorgen von drei Unbekannten zusammengeschlagen und  erheblich verletzt worden.

Gegen 05.11 Uhr erhielt die Polizei Nachricht von dem Vorfall, der sich im Bereich des Rosenplatzes, in der Einbahnstraße der dortigen Baustelle ereignete.  Der alkoholisierte Verletzte stand bei Aufnahme der Körperverletzung noch unter dem Eindruck des Erlebten. Seinen Angaben zufolge sei er von zwei oder drei Unbekannten angegriffen,
geschlagen und getreten worden. Der Osnabrücker erlitt sichtbare Verletzungen im Gesicht. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine dauerhafte, deutliche Verschlechterung des Sehvermögens auf einem Auge nicht
auszuschließen. Möglicherweise haben Gäste des am Tatort befindlichen türkischen Imbiss den Vorfall beobachtet.

Die Polizei sucht dringend diese oder andere Zeugen. Hinweise werden unter den Tel.-Nr.: 0541/3273138 oder 3272115 entgegen genommen.

HP, Quelle PM, PI Osnabrück

NACHTRAG, 15.03.12, 08:10:

Einen Tag nachdem Erscheinen obigen Blogbeitrages, mit den im vorletzten Absatz geäusserten Zweifeln an der richtigen Priorisierung bei Polizeieinsätzen, berichtet die NOZ über SPD- und Grünen-Politiker, die einen verstärkten Einsatz der Polizei für die Kontrolle der Umweltplakette fordern.
Ein NOZ-Leser zitierte daraufhin diesen Blogbeitrag.
Zu Recht wies der NOZ-Mitarbeiter Frank Wiebrock darauf hin, dass die im “beispielhaft” verlinkten NOZ-Artikel aufgeführten Kontrollen der Polizei bereits zwei Jahre zurückliegen.
Ich gehe jedoch davon aus, dass die Leser meines Blogs das Wort “beispielhaft” ebenso richtig deuten, wie sie auch die Datumsangabe des verlinkten NOZ-Artikels lesen können. Dennoch vielen Dank Herr Wiebrock für den freundlichen Hinweis!

Interessant sind übrigens auch die weiteren Kommentare der NOZ-Leser (Stand: 08:10): nicht eine einzige positive Stimme, die die Forderung der angeblichen Umweltschützer aus dem Stadtrat unterstützt! Vielmehr wird die Wirksamkeit und auch die Legitimität der zwangsverordneten Sperrzone deutlich in Frage gestellt; wie auch meine Meinung geteilt, dass die Polizei wirklich wichtigere Aufgaben hat! 

HP

Kartenausschnitt: www.os-kriminell.de, Google Maps.


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2011 unter dem Titel "I-love-OS". Die Titelgrafik der HASEPOST trägt dieses ursprüngliche Motto weiter im Logo. Die Liebe zu Osnabrück treibt Heiko Pohlmann als Herausgeber und Autor an. Neben seiner Tätigkeit für die HASEPOST zeichnet der diplomierte Medienwissenschaftler auch für zwei mittelständische IT-Firmen als Geschäftsführer verantwortlich.

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