Die Arbeiten im Osnabrücker Lokviertel ziehen sich weiter in die Länge: Seit dem späten Nachmittag summieren sich die Unterbrechungen durch Störer auf über drei Stunden. Zeit, die es länger dauern wird, bis alle vier Bpmben „abgearbeitet“ sind.
Update: Anders als erst aus dem Krisenstab berichtet, wird auch die Granate noch in dieser Nacht gesprengt.
Inzwischen steht fest, dass die 500-Pfund-Bombe, der vierte und letzte Blindgänger des Tages, nicht händisch entschärft werden kann und an der Fundstelle im Bereich des alten Güterbahnhofs gesprengt werden muss. Damit verschiebt sich die Rückkehr der rund 14.250 evakuierten Menschen zusätzlich deutlich nach hinten.
Sprengung im Osnabrücker Lokviertel unumgänglich
Nach Angaben des Kampfmittelbeseitigungsdienstes handelt es sich bei der Bombe Nummer 4 um eine amerikanische 500-Pfund-Bombe mit Aufschlagzünder. Der Versuch einer händischen Entschärfung ist nicht möglich, daher wird sie vor Ort kontrolliert gesprengt. Bevor dies geschieht, haben die Sprengmeister zunächst die kleinere 100-Pfund-Bombe erfolgreich entschärft – das gelang gegen 19:43 Uhr.
Dauerstörungen und erneute Unterbrechungen der „Sicherheit“
Seit 16:30 Uhr musste der Kampfmittelbeseitigungsdienst seine Arbeit mehrfach unterbrechen, weil immer wieder Personen unerlaubt ins Evakuierungsgebiet eindrangen – zuletzt mit Einbruch der Dunkelheit. Allein diese Vorfälle führten zu weiteren Verzögerungen von über anderthalb Stunden, insgesamt hat sich der Zeitplan damit um mehr als drei Stunden verlängert. Erst um 19:35 Uhr konnte wieder der Status „Sicherheit“ im Lokviertel hergestellt werden.
Über 800 Menschen im Evakuierungszentrum im Schinkel
Im Evakuierungszentrum in der Gesamtschule Schinkel harren derzeit 808 Personen aus. Stadt, Polizei und Hilfsorganisationen bitten weiterhin um Geduld und appellieren eindringlich, das Sperrgebiet nicht zu betreten. Jeder Störfall verlängert die Maßnahme für Tausende, die seit dem frühen Morgen auf die Rückkehr in ihre Wohnungen warten.
Nächster möglicher Termin für eine Bombenräumung bereits festgelegt
Unabhängig vom aktuellen Einsatz steht bereits ein möglicher nächster Termin im Lokviertel fest: der 8. Februar 2026. Ob es an diesem Tag tatsächlich zu einer weiteren Bombenräumung kommt, hängt von den bis dahin festgestellten Verdachtspunkten ab. Bis dahin hoffen viele Osnabrückerinnen und Osnabrücker vor allem auf ein baldiges Ende des heutigen Einsatzes – und eine sichere Sprengung von Bombe Nummer 4.