“BOB-Beben” im Osnabrücker Stadtrat: Kerstin Albrecht legt Mandat nieder

Es knirschte bereits seit längerem hinter den Kulissen, doch nach außen gab sich die kleine BOB-Fraktion, zu der neben Kerstin Albrecht auch Dr. Ralph Lübbe gehört, stets ruhig und sachorientiert. Doch irgendwann in den vergangenen Wochen muss es Kerstin Albrecht zuviel geworden sein: In einem interfraktionellen Termin, zusammen mit der CDU, erklärte Albrecht am Montagabend hinter verschlossenen Türen, dass sie ihr Mandat niederlegen werde.

Glaubt man Insidern aus dem Bund Osnabrücker Bürger (BOB), dann war es vor allem die Chemie, die zwischen Albrecht und Dr. Lübbe nicht gestimmt haben soll

Ein Nachfolger steht mit Thorsten Wassermann bereits in den Startlöchern. Wassermann hätte ursprünglich an der Seite von Kerstin Albrecht in den Rat der Stadt einziehen sollen, so jedenfalls sah es am Abend der Kommunalwahl im Jahr 2016 noch aus.
Doch eine Nachzählung ergab eine Änderung bei der Stimmverteilung, weil es in einzelnen Wahllokalen zu Unstimmigkeiten zu Ungunsten von BOB gekommen war. Mit dem aktualisierten Auszählungsergebnis erlangte Dr. Ralph Lübbe für BOB den zweiten Sitz im Rat; Wassermann blieb die Nummer drei und der potentielle Nachrücker.

Albrecht macht den Weg frei statt zu blockieren

Albrecht, die am Dienstag Oberbürgermeister Wolfgang Griesert offiziell von ihrem Entschluss in Kenntnis setzen will, geht einen anderen Weg als zwei beiden Ratsmitglieder, die in der vergangenen Wahlperiode auch gleich mit ihrer Fraktion brachen. Chris Cheeseman (Linkspartei) und Michael Florysiak (Grüne) entschieden sich für eine spektakulären Auftritt jeweils während laufender Ratssitzungen und machten so auch nicht den Platz frei für einen “Ersatzmann” aus ihren jeweiligen Parteien.
Versuche mit einer eigenen Partei (Florysiak) oder als parteiloser “Pirat” (Cheeseman) erneut in den Stadtrat zu gelangen, blieben bei den beiden Aussteigern erfolglos.

Kerstin Albrecht, so erklärte sie einem ersten Gespräch mit unserer Redaktion, will grundsätzlich dem Bund Osnabrücker Bürger erhalten bleiben, wenn auch nicht mehr als Ratsmitglied.