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Bischof Gohl: Kirche muss klar gegen AfD Stellung beziehen


Der württembergische Landesbischof hat sich klar gegen die Kritik aus der CDU gestellt, die den Kirchen vorwirft, sich zu sehr in politische Themen einzumischen. Ernst-Wilhelm Gohl betonte gegenüber T-Online, dass Kirchen bei wichtigen ethischen Fragen der Gesellschaft Position beziehen müssten und eine klare Haltung gegenüber der AfD unerlässlich sei.

Kritik an politischem Engagement der Kirchen

Ernst-Wilhelm Gohl, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Württemberg, widerspricht der Kritik aus der CDU, die Kirchen agierten zu politisch. Es sei zwar nicht Aufgabe der Kirche, Tagespolitik zu betreiben, sagte Gohl dem Nachrichtenportal T-Online. „Aber als Christ sollte man politisch Stellung beziehen. Das Evangelium ist eine Sendung in die Welt – und in der Welt geht es politisch zu“, betonte Gohl.

Haltung zu ethischen Fragen und zur AfD

Gohl sieht eine besondere Verantwortung der Kirchen, Antworten auf die „großen, ethischen Fragen unserer Zeit“ zu liefern. Dazu zähle für ihn auch der Umgang mit der AfD. „Die AfD ist inzwischen eine rechtsradikale Partei – diese Klarheit ist unsere Pflicht“, so Gohl. Eine zentrale Lehre aus der deutschen Geschichte sei dabei für ihn entscheidend: „Rechtsradikalismus führt ins Verderben. Er ist nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar“, erklärte Gohl gegenüber T-Online. Aus der NS-Zeit habe sich ergeben, dass die Kirchen damals zu lange nicht widersprochen hätten: „Wir müssen es wagen, früh deutlich zu sein.“

Kirchlicher Einfluss und gesellschaftlicher Wandel

Dass die Kirchen durch den Verzicht auf politische Stellungnahmen mehr Gläubige erreichen könnten, hält Gohl für einen Irrtum. „Es ist ein Trugschluss zu denken: Wir verzichten auf die Debatte ums Tempolimit und die AfD, dann wird die Kirche wieder erfolgreich werden“, sagte er im Interview mit T-Online. Die Gesellschaft habe sich grundlegend verändert und die Heterogenität sei groß. „Alle Institutionen, die versuchen, verschiedene Gruppen zusammenzuhalten, stehen vor großen Herausforderungen – ob Parteien, Kirchen oder Gewerkschaften“, stellte Gohl fest.

durch KI bearbeitet, .

 
mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

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