Belastungsgrenze erreicht: Corona-Kontaktverfolgung nicht mehr vollständig möglich

Bis zu 170 neue Infektionen pro Tag: Die massiv steigenden Corona-Fallzahlen betreffen auch die Osnabrücker Region. Der Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück hat deshalb reagiert: Bei der Kontaktnachverfolgung konzentriert sich das Team nun auf die Bereiche Pflege, Schule und Kita.

Dazu stellte der Gesundheitsdienst eine Überlastungsanzeige beim Niedersächsischen Landesgesundheitsamt, um auf die besorgniserregende Entwicklung aufmerksam zu machen. Die Zahlen der vergangenen zwei Wochen sind eindeutig: Im Landkreis Osnabrück stieg die 7-Tage-Inzidenz von 91,2 (27. Oktober) auf 120,5 (12. November). Im selben Zeitraum stieg die Inzidenz in der Stadt Osnabrück von 54,2 auf 76,1. Die Region liegt damit zwar unter dem Bundesdurchschnitt. Die Entwicklung der vergangenen Wochen lässt allerdings vermuten, dass die Zahlen auch im Osnabrücker Land noch deutlich steigen werden.

Kontaktverfolgung funktioniert nicht mehr

Die täglich bis zu 170 neuen Fälle erschweren die zeitnahe Bearbeitung und Kontaktaufnahme. Hinzu kommt, dass die Betroffenen durch die Lockerungen der Corona-Schutzvorkehrungen in vielen Fällen zahlreiche Kontaktpersonen hatten. „Die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger liegt uns am Herzen. Aber in der derzeitigen Situation können wir die Kontaktnachverfolgung nicht mehr umfassend ermöglichen“, betont Landrätin Anna Kebschull. Hinzu komme, dass ein größerer Teil der ermittelten Kontaktpersonen bereits geimpft und somit auch nicht von einer Quarantäne betroffen sei.

Der Gesundheitsdienst zieht deshalb Konsequenzen aus der Entwicklung: Er stellte eine Überlastungsanzeige beim Niedersächsischen Landesgesundheitsamt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden sich bei der Kontaktnachverfolgung auf bestimmte Bereiche konzentrieren. Diese sind Pflege, Schule und Kita. Zudem werden erkrankten Menschen weiterhin kontaktiert.

Oberbürgermeisterin setzt auf Eigenverantwortung

Oberbürgermeisterin Katharina Pötter appelliert an die Einwohnerinnen und Einwohner der Region: „Bitte zeigen Sie Eigenverantwortung, damit sich das Virus nicht weiter ausbreitet und die Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitswesens bedroht.“ Vollständig geimpfte und genesene Kontaktpersonen müssten zwar nicht mehr in Quarantäne. Bei Entwicklung von Symptomen sei es aber von großer Bedeutung, dass sich die Betroffenen selbstisolierten und zeitnah eine PCR-Testung durchführten.

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