Die Hamburger Bildungssenatorin Ksenija Bekeris (SPD) hat sich deutlich gegen eine Quote für Kinder mit ausländischen Wurzeln an deutschen Schulen ausgesprochen. Im Gespräch mit dem „Spiegel“ warnte sie vor Ausgrenzungseffekten und betonte die praktische Unmöglichkeit derartiger Pläne, insbesondere in Großstädten. Bekeris sieht den Migrationshintergrund nicht als das Hauptproblem bei Lernschwierigkeiten, sondern verweist auf mangelnde Deutschkenntnisse und fehlendes Vorwissen bei vielen Kindern.
Senatorin Bekeris lehnt Quotenregelung ab
Ksenija Bekeris (SPD), Hamburger Bildungssenatorin, hat sich in einem Interview mit dem „Spiegel“ gegen eine Quote für Kinder mit ausländischen Wurzeln an deutschen Schulen ausgesprochen. Sie begründete ihre Haltung mit den Worten: „Ich halte die Idee für ‚grundfalsch, weil sie etwas Ausgrenzendes transportiert'“, so Bekeris laut „Spiegel“. Zudem wies sie darauf hin, dass solche Pläne in der Praxis nicht umsetzbar seien. „Gerade in Großstädten liegen die Migrationsanteile unter Kindern und Jugendlichen oft bei weit über 50 Prozent“, erklärte Bekeris. „Wo sollen wir denn die Kinder für diese Durchmischung hernehmen?“
Sprachkenntnisse und Vorwissen entscheidend
Im Hinblick auf Lernschwierigkeiten sieht Ksenija Bekeris nicht den Migrationshintergrund als zentrales Problem. Vielmehr betonte sie: „Es ist nicht der Migrationshintergrund das Problem, sondern die Tatsache, dass immer mehr Kinder nicht gut genug Deutsch sprechen und ihnen Vorwissen fehlt, das andere zu Schulbeginn mitbringen.“ Laut Bekeris betreffe dies nicht nur Kinder mit ausländischen Wurzeln.
Sozial- und Wohnungspolitik als Ansatzpunkt
Um Problemen an bestimmten Schulen entgegenzuwirken, setzt Ksenija Bekeris neben Sprachtests und einer verpflichtenden Vorschule für Kinder mit Nachholbedarf auch auf Veränderungen in der Wohn- und Sozialpolitik. Sie forderte, dass sich Schwierigkeiten nicht an bestimmten Schulen ballen dürften. „Statt Kinder im Sinne einer besseren Durchmischung zur Schule in andere Stadtteile pendeln zu lassen, müssen wir auch bei der Stadtentwicklung ansetzen“, sagte Bekeris.
Als Beispiel führte sie an: „Wo wir am besten Geflüchtete unterbringen: In den Stadtteilen, wo es ohnehin schon viele Zugewanderte gibt? Oder dort, wo eher deutschstämmige, bürgerliche oder wohlhabende Menschen wohnen.“ Nach Ansicht von Bekeris beginne hier die Durchmischung. Alle Angaben und Zitate stammen aus dem Interview mit dem „Spiegel“.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .