Nach dem tödlichen Messerangriff in einer Berliner U-Bahn geraten Berliner Behörden und soziale Einrichtungen in die Kritik. Bereits Monate vor der Tat lagen laut Recherchen der „Welt“ den Behörden Hinweise auf die Gefährlichkeit von Shadi S. vor, doch die Warnungen führten nicht zu Konsequenzen.
Warnungen blieben ohne Konsequenz
Schon im Mai 2024 hatte die Berliner Polizei laut „Welt“ schriftlich vor Shadi S. gewarnt. Der syrische Staatsangehörige galt als hochgefährlich. In einem Bericht des Berliner Staatsschutzes hieß es nach Angaben der Zeitung, es gebe „konkrete Hinweise auf eine akute Eigen- und Fremdgefährdung“. Laut „Welt“ wurde Shadi S. als impulsiv, gewaltbereit und gegenüber staatlichen Autoritäten aggressiv beschrieben. Hinweise auf eine islamistische Gesinnung seien geprüft, aber nicht bestätigt worden.
Unklarheiten in den Behörden
Dominique Krössin (Grüne), Bezirksstadträtin für Soziales und Gesundheit in Pankow, erklärte auf Nachfrage der „Welt“, dass der Hinweis der Polizei aus dem vergangenen Jahr bekannt gewesen sei. „Man prüfe derzeit, was mit dem Schreiben geschehen ist“, sagte Krössin. Auch in Steglitz-Zehlendorf lag dem sozialpsychiatrischen Dienst das Schreiben vor, wie Bezirksstadträtin Carolina Böhm (SPD) der Zeitung bestätigte. „Einen Kontakt zu Shadi S. habe es aber nie gegeben.“ Warum das so war, konnten laut „Welt“ weder Böhm noch Krössin beantworten.
Vorstrafen und Haftantrag
Trotz mehrfacher Vorstrafen – unter anderem wegen Körperverletzung, Bedrohung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte – befand sich Shadi S. zum Tatzeitpunkt auf freiem Fuß. Bereits 2022 hatte er in Chemnitz seine Schwester mit einem Messer verletzt und einen Polizisten attackiert. Das Landgericht Chemnitz verhängte dafür eine Bewährungsstrafe. Im Dezember 2024 beantragte die Staatsanwaltschaft Chemnitz den Widerruf der Bewährung und einen Sicherungshaftbefehl. Dieser Antrag traf jedoch erst im März 2025 beim Landgericht Berlin ein – wenige Wochen vor dem tödlichen Angriff.
Tödlicher Angriff und Reaktionen
Am 12. April griff Shadi S. in einer U-Bahn der Linie U2 den 29-jährigen Steve H. mit einem Küchenmesser an. Das Opfer starb später an seinen Verletzungen. Shadi S. wurde bei seiner Flucht von Polizisten angeschossen und erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Als Reaktion kündigte der Berliner Senat laut „Welt“ ein Waffen- und Messerverbot im gesamten öffentlichen Nahverkehr an.
✨ durch KI bearbeitet, .